Gastvortrag in Tübingen
Der Wandel einer Schrift kann ganz unbemerkt vonstatten gehen - auch wenn er durchaus geplant und gewollt ist. Das demonstrierte Prof. Kempgen am 23.6.2021 bei seinem Gastvortrag an der Universit?t Tübingen am Beispiel der Kyrillica, die sich dadurch auszeichnet, dass die Kleinbuchstaben wenige Ober- und Unterl?ngen haben, wenig eigenst?ndige Buchstaben etc. - anders als die Lateinschrift. Eingeladen hatte ihn sein Kollege Prof. Dr. Tilman Berger.
Wie einige kleine ?nderungen an den Formen einzelner Buchstaben einzeln und im Kontext wirken, wie sich vor allem die bulgarische Kyrillica inzwischen deutlich "moderner" darstellt als die traditionelle Sowjet-Optik der Schriften, das konnte Prof. Kempgen an reichlich Bildmaterial aus seinem Fundus (als Teil des Bildarchivs zur Südslavischen Kulturgeschichte) überzeugend zeigen. "Die Linguistic Landscape" hat sich im kyrillisch schreibenden Raum in den letzten Jahren auch typographisch deutlich gewandelt, ursprünglich vor allem an der Peripherie (Bulgarien, Makedonien", resümierte Kempgen seine Erkenntnisse.
Die Pr?sentation ist ver?ffentlicht und kann hier angeschaut werden. Eine Publikation zum gleichen Thema ist schon vor einigen Jahren erschienen und ebenfalls im OpenAccess zug?nglich.