Die Universit?t Bamberg hat kaum Rücklagen aus Studienbeitr?gen (Bild: dragon art/stock.xchng).

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Ausgaben und Rücklagen

Vizepr?sident Sebastian Kempgen über die Verwendung der Studienbeitr?ge

Wie viel Geld aus Studienbeitr?gen ist an der Uni Bamberg zurzeit aufgelaufen, also noch nicht ausgegeben?

Aktuell waren es zum 31.12.2010 1,6 Millionen Euro, die zwar schon an die Empf?nger (Fakult?ten, Facheinheiten, F?cher, zentrale Einrichtungen) ausgeschüttet sind, dort aber aus den verschiedensten Gründen noch nicht ausgegeben werden konnten. Es ist zu erwarten, dass zum Ende des Wintersemesters (d.h. also zum Ende des Haushaltsjahres), wenn alle Lehrauftr?ge und die sonstigen Ausgaben des Wintersemesters bezahlt sind, dieser Betrag auf etwa 1 Million gesunken sein wird. Das entspricht dem Beitragsaufkommen für 1/3 eines Semesters, sprich etwa zwei Monate - wirklich kein gro?er Rest.

Minister Heubisch schreibt den bayerischen Uni-Rektoren, sie m?chten sich darum kümmern, diese Restmittel schnell abflie?en zu lassen. Wenn sie das Geld so schnell bedarfsgerecht ausgeben k?nnten für die Verbesserung der Lehre, würden sie das ja sicher tun, oder?

Sicher. Eine M?glichkeit besteht zum Beispiel immer darin, dass die F?cher der Bibliothek zus?tzliche Gelder geben - eine sehr sinnvolle Verwendung, die sofort allen zugute kommt. Sie ist leider dieses Jahr zu wenig genutzt worden. Aber, wie gesagt: gro?e Reste hat Bamberg gar nicht mehr, denn Bitten um zügigen Mittelabfluss hat es mehrfach gegeben, und die gleiche ?berlegung hat sich der Senat der Universit?t ja auch zu eigen gemacht, als er vor gut einem Jahr die Studienbeitr?ge für zwei Semester abgesenkt hat. Wir haben also l?ngst agiert und müssen jetzt nicht aufgefordert werden, zu reagieren.

Wofür k?nnte das noch nicht ausgegebene Geld denn überhaupt noch verwendet werden? Warum ist es noch nicht ausgegeben?

Die Mittel sind aus verschiedenen Gründen noch nicht ausgegeben, die bei allen Empf?ngern im konkreten Einzelfall verschieden sind. Echte Beispiele, wie so etwas zustande kommen kann, lassen sich aber leicht geben:

Ein Fach reserviert beispielsweise einen Durchschnittswert von 60.000 Euro für einen Lektor; die nach Ausschreibung eingestellte Person ist dann aber jung, unverheiratet und hat keine Kinder, sprich, kostet im Jahr beispielsweise nur 51.000 Euro. Damit sind automatisch 9.000 Euro Rest da, was man aber erst am Jahresende genau wei?.

Anderes Beispiel: So schnell wie erhofft ist gar kein Lektor für die gewünschte Sprache zu finden – und schon ist das Gehalt für 6 Monate auf einmal Reserve, weil es keinen Sinn macht, einen Lektor mitten im Semester einzustellen. Solche Reserven laufen dann in einem Haushaltsjahr auf, entsprechend weniger Geld erhalten Empf?nger im zentralen Bereich dann aber im Folgejahr, so dass sich Reste also nicht immer weiter auftürmen. Die Fakult?ten sind ebenfalls bestrebt, Mechanismen zum Einzug und zur Berücksichtigung von Restmitteln fl?chendeckend zu etablieren.

Die zul?ssigen Verwendungen für Studienbeitragsmittel sind durch das Gesetz beschr?nkt und durch die zentrale AG Studienbeitr?ge unserer Universit?t weiter konkretisiert worden (Personal für Lehre und zur Unterstützung der Lehre, Lehrauftr?ge, Bücher, Exkursionen, Kleinger?te,...). Für Bamberg neue Verwendungsarten bedürften grunds?tzlicher ?berlegungen, die andere Universit?ten für sich schon angestellt haben: z.B. mehr Bauma?nahmen. Bamberg ist demgegenüber jedoch die Universit?t, die mit Abstand am meisten Geld direkt in die Lehre gibt, so da? diese Effekte bei uns auch besonders wahrnehmbar sind.

Bemüht sich die Uni-Leitung im Moment, das aufgelaufene Geld baldm?glichst auszugeben?

Die Unileitung tr?gt nur für einen ganz geringen Teil die Verantwortung, n?mlich für die Gelder bei den zentralen Einrichtungen (Prüfungsamt, Auslandsamt, Sprachenzentrum, Bibliothek etc.). Diese zentralen Einrichtungen geben ihre Studienbeitragsmittel in der Regel sehr punktgenau aus; hier haben wir gelegentlich sogar Kontenüberziehungen statt Reserven.

Der gr??te Teil der nicht ausgegebenen Mittel liegt in einigen der Fakult?ten. Hier kann die Unileitung nur dr?ngen, Restmittel ebenfalls bei Neuzuweisungen zu berücksichtigen, und die neu eingerichtete Controller-Stelle kann die Fakult?ten hierbei auch unterstützen. Diese Mechanismen greifen jetzt immer besser.

Wenn es insgesamt in Bayern noch nicht ausgegebene Restmittel aus Studienbeitr?gen gibt, ist das dann nicht ein Zeichen dafür, dass zumindest zu hohe Gebühren erhoben werden?

Das gilt für Bamberg jedenfalls nicht, für andere Universit?ten k?nnen wir nicht sprechen. In Bamberg wurde beim Senatshearing im November 2010 ja ein Gesamtbedarf von 6 Millionen Euro pro Jahr vorgetragen, und die Neufestsetzung der Beitragsh?he erfolgte so, dass ein solcher Bedarf gerade gedeckt werden kann. Restmittel, wo sie denn in den F?chern noch vorhanden sind, schaffen einen kleinen Puffer, mehr aber auch nicht – sie entsprechen, siehe oben, den durchschnittlichen Ausgaben im Umfang von 2 Monaten.