Julia Kerzel/Universit?t Bamberg

Redner und G?ste mit Helmut Glück (v. l.): Fried Nielsen, Godehard Ruppert, Helmut Glück, Gerhardt Seitz, Bertram Hilgen.

Julia Kerzel/Universit?t Bamberg

Dr. Gerhard Seitz würdigt Glück als Bamberger Bürger.

Julia Kerzel/Universit?t Bamberg

Helmut Glück sprach in seinem Vortrag über die Fremdsprache Deutsch in Geschichte und Gegenwart.

Julia Kerzel/Universit?t Bamberg

Bei Bamberger Bier lie?en Helmut Glück und seine G?ste den Abschiedsabend ausklingen.

?Für Freiheit von Lehre und Forschung gestritten“

Der Bamberger Sprachwissenschaftler Helmut Glück verabschiedet sich

?Jeder Lehrer muss lernen, mit dem Lehren aufzuh?ren, wenn es Zeit ist“: Diesen Worten Bertolt Brechts getreu verabschiedete sich Helmut Glück nach mehr als 23 Jahren T?tigkeit an der Universit?t Bamberg von Weggef?hrten und Studierenden. Als Professor für Deutsche Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache pr?gte er die Germanistik an der Universit?t in herausragendem Ma?e.

Neun Rednerinnen und Redner sowie langj?hrige Freunde und Weggef?hrten aus nah und fern waren zur Abschiedsvorlesung von Helmut Glück gekommen. Der Bamberger Germanist hat Ma?st?be gesetzt: Die Zusammenh?nge von Sprachenpolitik, Sprachbewusstsein, Ideologie und Sozialgeschichte waren und sind sein gro?es Interessen- und Forschungsfeld. Die Entwicklung des Deutschen als Fremdsprache, in historischer und aktueller Sicht, fügt sich in besonderer Weise hier hinein. Studierende und Forschende verbinden mit seinem Namen vor allem den Metzler-Band Gegenwartsdeutsch und das Metzler Lexikon Sprache. So viele wollten Glück zum Abschied die Ehre erweisen, dass die Fakult?t für 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 Kulturwissenschaften den Abend kurzerhand in den gro?en Saal des Marcus-Hauses verlegen musste. – Und das, obwohl gro?e Lobeshymnen ?nicht sein Ding“ seien, wie Dekanin Prof. Dr. Heidrun Alzheimer zu Beginn des Abends bemerkte. Alzheimer würdigte den Kollegen als einen Professor, der ?für die Freiheit von Lehre und Forschung gestritten“ habe.

Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede

Universit?tspr?sident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert gestand seine besondere Beziehung zu Glück: ?Wir waren nicht immer einer Meinung.“ Vor allem die Zeit, als Glück Mitglied des Senats der Universit?t Bamberg war, sei nicht durchg?ngig von Harmonie gekennzeichnet gewesen, so Ruppert. ?Wir haben aber mehr Gemeinsamkeiten als gedacht“, machte Ruppert mit einem Hinweis auf die Biografie deutlich: Unter anderem haben Glück und Ruppert in Bochum studiert, wurden in Hannover habilitiert und sind beide im Jahr 1991 an die Universit?t Bamberg gekommen. Der Pr?sident dankte Glück: ?Fast ein Viertel Jahrhundert haben Sie der Germanistik an der Universit?t Bamberg eine besondere Note gegeben!“

?Stiller Star der deutschen Sprache“

Bertram Hilgen, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und langj?hriger Freund Glücks, war aus ?gro?em Respekt gegenüber Herrn Glück“ nach Bamberg gekommen. Glück ist Sprecher der Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache, der in Kassel verliehen wird. In dieser Funktion hat ihn Hilgen als ?stillen Star der deutschen Sprache“ neben ausgezeichneten Preistr?gern wie Vicco von Bülow alias Loriot oder Udo Lindenberg erlebt. Auch privat sei Glück eine sympathische und authentische Pers?nlichkeit, deren Bescheidenheit und festen Standpunkt er sch?tze.

?Kein DiMiDo-Professor“

Stadtrat Prof. Dr. Gerhard Seitz, der wie Glück Mitglied des Evangelischen Vereins Bamberg ist, bezeichnete dessen Ruf an die Universit?t Bamberg als eine ?glückliche Wahl“ für die Bamberger Bürger, auch weil er ?kein DiMiDo-Professor“ sei, der nur drei Tage anwesend ist. Glück war 1992 mit der gesamten Familie nach Bamberg gezogen. In der Stiftung Evangelischer Verein Bamberg erwirtschaftete er als Vorstand eine gute Rendite und sei somit ?ein Glücksfall für die Stadt und die Bürger Bambergs“, so Seitz. Er stellte das aktuelle Projekt eines gemeinsam entworfenen Karikaturenkalender vor, mit dessen Erl?s Deutschkurse für Flüchtlinge finanziert werden sollen.
Aus Frankreich angereist war Fried Nielsen, Gesandter an der Deutschen Botschaft in Paris, mit einer von ihm verfassten Bibliographie zu Gregor von Rezzori im Gep?ck, die er Glück widmete. Nielsen hatte Glück in Tiflis kennen gelernt. Die Staatsuniversit?t Tiflis und die Universit?t Bamberg unterhalten seit den 1990er Jahren eine Partnerschaft.

?Viele Kollegen schw?rmen vom Wandern mit Helmut Glück“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dr. Michael R?del, Dr. Heidi Reuschel, PD Dr. Friederike Schm?e, Dr. Bettina Morcinek und Sekret?rin Barbara Heger überreichten ihrem Chef das Glücksmagazin, das sie ihm zu Ehren bereitet hatten. Weggef?hrten seiner universit?ren Karriere geben hier Anekdoten zum Besten. R?del erkl?rte, dass das Wandern ein Leitmotiv des Magazins darstellt, da ?viele Kollegen vom Wandern mit Herrn Glück schw?rmen.“ Reuschel würdigte Glücks Schaffen als Vorstand der Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache sowie den Deutschen Sprachpreis der Henning-Kaufmann-Stiftung. Schm?e verlas eine Danksagung der georgischen Kollegen des Fachs Deutsch als Fremdsprache, die Glück hoch anrechneten, dass er der Germanistik an der Universit?t in Tiflis in politisch unsicheren Zeiten den Weg ebnen half. Und Morcinek würdigte insbesondere das neueste Werk Glücks Die Fremdsprache Deutsch im Zeitalter der Aufkl?rung, der Klassik und der Romantik, das von der Fritz-Thyssen-Stiftung als Opus magnum gef?rdert wurde.

Jahrzehntelange Erforschung des Deutschen als Fremdsprache

In seiner Vorlesung selbst sprach Glück über seinen Bamberger Arbeitsschwerpunkt, der sogenannten A-Linie im Fach Deutsch als Fremdsprache, die sich mit der deutschen Sprache und Literatur im Ausland besch?ftigt. Er pr?sentierte einen Abriss der Geschichte des Deutschen als Fremdsprache, die er zusammen mit zahlreichen Schülerinnen und Schülern an der 2000 eingerichteten Arbeitsstelle zur Geschichte des Deutschen als Fremdsprache (AGDaF) erforscht. Im 19. Jahrhundert wurde Deutsch zu einer internationalen Wissenschaftssprache, deren Bedeutung mit dem Zweiten Weltkrieg und der fortschreitenden Globalisierung wieder zurückging. Der Germanist kündigte an, der Forschung auch nach seinem Ruhestand treu zu bleiben. ?Ich will noch einen Essay über ungebildete Linguisten schreiben.“

Hinweis

Diesen Text verfasste Julia Kerzel für die 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网stelle der Universit?t Bamberg. Er kann für redaktionelle Zwecke verwendet werden.

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