Die Gruppe Tschiltan begleitete die Jubil?umsfeier musikalisch (Fotos: Thomas Hildebrand).

Rolf Bergmann...

...und Bert Fragner lie?en die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte Revue passieren.

25 Jahre Orientalistik in Bamberg

F?chergruppe feiert Jubil?um

 

25 Jahre Orientalistik – das muss gefeiert werden. Neben vielen Studierenden und Lehrenden fanden sich auch Ehreng?ste ein, die die Entwicklung der Bamberger Orientalistik mit gepr?gt haben. Gemeinsam lie? man sich von der Gruppe Tschiltan mit Kl?ngen und T?nzen aus Zentralasien musikalisch in das ferne Morgenland entführen. Beim Genuss verschiedener orientalischer Spezialit?ten erinnerten sich die Teilnehmer aber nicht nur an bedeutende Ereignisse aus vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten, es blieb auch Zeit für eine aktuelle Standortbestimmung.

Der Grundstein für die Bamberger Orientalistik wurde Ende der siebziger Jahre gelegt. Prof. em. Dr. Rolf Bergmann, damals gesch?ftsführender Dekan der Fakult?t Sprach- und Literaturwissenschaften (heute: Fakult?t 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 Kulturwissenschaften), wollte die Fakult?t ausbauen und weiter profilieren. Dazu setzte er auf Disziplinen, die der Otto-Friedrich-Universit?t und speziell der sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakult?t eine besondere Note geben sollten: die orientalistischen F?cher. Bergmann setzte sich mit Nachdruck für die Einrichtung der F?chergruppe ein und gilt in Universit?tskreisen daher noch heute als ?Chefarchitekt der Orientalistik in Bamberg“. Nach reiflichen ?berlegungen und der ?berwindung vieler bürokratischer Hindernisse war es dann schlie?lich soweit – die Bamberger Orientalistik nahm ihre Arbeit auf. ?Am 1. Oktober 1984 hat Prof. Dr. Klaus Kreiser als Inhaber des Lehrstuhls für Turkologie den Laden er?ffnet“, erinnerte sich Prof. Dr. Birgitt Hoffmann, Leiterin des Instituts für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, Islamwissenschaft und Judaistik, in dem die F?cher der Orientalistik heute zusammengefasst sind. Ein Jahr sp?ter folgte die Professur für Islamkunde, wenig sp?ter das Fach Arabistik. Bis zu ihrem Ruhestand im vergangenen Jahr war Prof. Dr. Dr. h.c. Rotraud Wielandt für beide F?cher zust?ndig.

Um Islamische Kunstgeschichte und Judaistik erweitert

 In den folgenden Jahren wurde der F?cherkanon stetig erweitert, zun?chst um die Iranistik, die Prof. Dr. Bert Fragner vierzehn Jahre lang  nachhaltig pr?gte.  2005 trat Prof. Dr. Birgitt Hoffmann seine Nachfolge an.
 Die – zun?chst als Stiftungsprofessur eingerichtete – Islamische Kunstgeschichte und Arch?ologie  konnte als ordentliche Professur etabliert werden, die heute Prof. Dr. Lorenz Korn innehat.  Damit ist Bamberg deutschlandweit einer der wenigen Orte, an denen dieses Fach studiert werden kann. Mit der jüngsten Erweiterung der F?chergruppe, der von Prof. Dr. Susanne Talabardon vertretenen Judaistik, wird das Spektrum abgerundet.

Wie steht es heute um die Orientalistik?

Derzeit umfasst das Institut sechs Lehrstühle und Professuren mit insgesamt elf wissenschaftlichen Mitarbeitern und Lektoren. Die F?chergruppe hat sich rasant entwickelt, doch der Weg bis dahin war nicht immer leicht. Die Bamberger Orientalistik musste gerade einen professoralen Generationenwechsel meistern. Birgitt Hoffmann erinnert sich daran, dass diese ?berg?nge nicht in allen F?llen naht- und reibungslos verlaufen sind. Vertretungsprofessuren und nicht kontinuierlich besetzte Lehrstühle machten der Orientalistik zu schaffen. Doch seit Ende des vergangenen Jahres stehe sie unter einem guten Stern. ?Wir sind überglücklich, dass wir nun so komplett sind, wie wir es noch nie waren“, freut sich Hoffmann. Seit diesem Wintersemester sind nun auch endlich die Professur für Arabistik mit Prof. Dr. Lale Behzadi und der Lehrstuhl für Islamwissenschaft durch Prof. Dr. Patrick Franke besetzt.

Am Institut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, Islamwissenschaft und Judaistik vereinigen sich daher Studienf?cher, die sich mit der Arabischen Welt, Iran, Türkei, Teilen Zentralasiens und Israel besch?ftigen. Der Fokus liegt hier also auf L?ndern, die stark von der islamischen Religion und Kultur gepr?gt sind. Au?erdem werden auch die Geschichte und die Religion des Judentums gelehrt. Neben der sprachpraktisch-philologischen Ausbildung werden aktuelle und historische Fragenstellungen aus Religion, Politik und Kultur behandelt.

Bayernweit die Nummer eins

Das Institut ist nicht zuletzt dank seines differenzierten F?cherprofils und vielf?ltigen Lehrangebots ein Aush?ngeschild der Universit?t Bamberg. Die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen und die starke Medienpr?senz zeigen, wie bedeutsam Themen rund um die islamischen L?nder auch in der westlichen Welt sind. Doch immer wieder wird in den Debatten deutlich, wie schwierig es ist, Situationen richtig einzusch?tzen und zu beurteilen. Dafür ist gutes Expertenwissen notwendig. Und genau solche Experten versucht die Bamberger Orientalistik durch ihre Studienangebote auszubilden. Vizepr?sident Prof. Dr. Sebastian Kempgen war dafür voll des Lobes: ?Die Orientalistik ist gut vernetzt und bemüht sich erfolgreich im internationalen System“. Tats?chlich schickt die Universit?t Bamberg regelm??ig ihre angehenden Islamwissenschaftler mit Hilfe von Stipendien in L?nder des Vorderen Orients und nimmt im Gegenzug ausl?ndische Studierende auf. Und auch national erfreue sich die Bamberger Orientalistik h?chster Anerkennung, so Kempgen. Denn bayernweit sei sie die Nummer Eins.