10 Jahre Familiengerechte Hochschule

2005 erhielt die Universit?t Bamberg erstmals das Audit-Zertifikat familiengerechte hochschule. Seitdem hat ein ?beeindruckender Wandel zu einer familienbewussten Kultur“ stattgefunden, so Auditorin Martina Arnold. Was sich darunter verstehen l?sst, konnten knapp 300 G?ste live beim ersten universit?ren Familienfest erleben, das anl?sslich der dritten Re-Auditierung stattfand.

Es wird gefeilscht, gehandelt und getauscht: Kinder zwischen 6 und 12 Jahren verkaufen auf dem Flohmarkt am Marcusgel?nde so ziemlich alles, was kleine Herzen begehren. Legosteine, Playmobil-Seehundbecken, Würfel- und Brettspiele aller Gr??en und Formen, Bücher oder Stofftiere wechseln den Besitzer. Gianluca rechnet zusammen. Knapp zehn Euro hat er seit Beginn des Flohmarkts um 13 Uhr bereits eingenommen – und 4 Stunden bis zum offiziellen ?Ladenschluss“ um 18 Uhr liegen noch vor ihm. Doch der 12-J?hrige ist zuversichtlich: ?Wenn ich mein Star Wars-Raumschiff und meine Polizeistation verkaufe, w?re ich dann schon bei 40 Euro.“

Für kleine und gro?e spielbegeisterte Besucherinnen und Besucher hat das Familienfest der Universit?t Bamberg auch au?erhalb des Flohmarktgel?ndes einiges zu bieten. An der Hüpfburg in Garten der KinderVilla herrscht gro?es Gedr?nge. Betreuerin Claudia Filser hat gro?e Mühe, die Kinder davon zu überzeugen, dass sich wirklich nur sieben Hüpfbegeisterte gleichzeitig im Springen üben dürfen. In der Bastelecke entstehen bunte Kunstwerke und einmal zu einer Katze oder einer Prinzessin werden hei?t es beim Kinderschminken. Tanzbegeisterte kamen dank der flotten Rhythmen der United Beat Band voll auf ihre Kosten.

Dritte Re-Auditierung im Juli 2015

Das Familienfest, organisiert und durchgeführt von der Projektgruppe Familiengerechte Hochschule (FGH), bietet aber nicht nur Gelegenheit zum ungezwungenen Austausch und gemütlichen Beisammensein. Es gibt überdies einen konkreten Anlass zu feiern: das Jubil?um 10 Jahre Familiengerechte Hochschule. Am 22. November 2005 hat die Universit?t Bamberg ihr Grundzertifikat zum Audit familienfreundliche Hochschule erworben. Der Audit-Rat der berufundfamilie gGmbH honorierte mit diesem Gütesiegel die Zielsetzung der Universit?t, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Studium zu erleichtern. Seitdem stellt sich die Universit?t alle drei Jahre einem Re-Auditierungsverfahren. Erst kürzlich, im Juli 2015, hat sie die dritte Prüfung erfolgreich abgeschlossen.

Seit 2005 hat sich viel getan. Von ?Meilensteinen“ spricht Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser in ihrer Jubil?umsrede auf dem Familienfest, als sie von der Einrichtung des Eltern-Service-Büros, der KinderVilla, der Eltern-Kind-R?ume oder der Arbeitszeitflexibilisierung erz?hlt. All diese Ma?nahmen sind aus den Zielvereinbarungen entstanden, den Herzstücken der (Re-)Auditierungsprozesse. In ihnen hat die Universit?t Handlungsfelder definiert, in denen sie die Familienfreundlichkeit weiter verbessern m?chte. ?Es ist eine gro?e Herausforderung, nicht nur die bereits bestehenden Ma?nahmen aufrecht zu erhalten, sondern sich konstant neue Ziele zu setzen. Das Audit motiviert und hilft dabei, dies auch wirklich zu tun“, sagt Steuer-Flieser.

?Ein beeindruckender Kulturwandel hat stattgefunden“

Dass sich die unz?hligen Arbeitsstunden der FGH-Projektgruppe und ihrer zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützer in und au?erhalb der Universit?t gelohnt haben, zeigen nicht nur die knapp 300 Besucherinnen und Besucher des Familienfestes. Auch Auditorin Martina Arnold, die den aktuellen Prüfbericht der berufundfamilie gGmbH erstellt hat, ist beeindruckt von dem ?Kulturwandel, der an der Universit?t Bamberg stattgefunden hat.“ Das gute Klima sowie die familienbewusste Kultur seien schon Ausl?ser für Professorinnen und Professoren gewesen, einem Ruf an eine andere Hochschule nicht zu folgen. ?Hier wird die gro?e Bedeutung einer ernst gemeinten familienbewussten Hochschulpolitik deutlich“, so Arnold.

Zu diesem Kulturwandel tr?gt auch die Zielvereinbarung für die kommenden drei Jahre bei. Sie sieht acht Handlungsfelder vor: Ort, Zeit und Organisation in Studium bzw. Beruf, Information & Kommunikation, Führung, Personalentwicklung & wissenschaftliche Qualifizierung, finanzielle F?rderung sowie Service für Familien. Innerhalb der Handlungsfelder liegen die Schwerpunkte auf der Ausweitung einer flexiblen Kinderbetreuung durch den Aufbau einer Gro?tagespflegestelle.

Gro?tagespflegestelle ist in Planung

Diesem Ziel ist man schon ein gro?es Stück n?her gekommen. Durch die Unterstützung der Doktor Robert Pfleger-Stiftung kann noch in diesem Jahr auf dem ERBA-Gel?nde eine Gro?tagespflegestelle eingerichtet werden. Zudem wird die Kinderbetreuung bei Tagungen und Veranstaltungen kontinuierlich erweitert. Für Mitglieder der Universit?t mit pflegebedürftigen Angeh?rigen wird ein Leitfaden entwickelt und ist eine Vortragsreihe geplant.

W?hrend Kanzlerin Steuer-Flieser der FGH-Projektgruppe für ihr Engagement in den letzten zehn Jahren dankt, klingelt bei Gianlucas Bruder Felix erneut die Kasse. Ein Wimmelbuch wechselt den Besitzer. 2,50 Euro bringt das dem 12-j?hrigen in sein Sparschwein. Ausgeben m?chten Gianluca und Felix ihr eingenommenes Geld erst einmal nicht. ?Ich lege es aufs Konto – für den Führerschein oder das Studium“, sagt Gianluca. Am Ende des Tages hat er sein Star Wars-Raumschiff und die Polizeistation übrigens tats?chlich verkauft. Und das Familienfest konnte somit nicht nur dem Kulturwandel ein Gesicht geben, sondern auch einen etwas anderen Beitrag zur Nachwuchsf?rderung leisten.

Weitere Informationen zum Jubil?um 10 Jahre Familiengerechte Hochschule finden Sie in der n?chsten uni.kat-Ausgabe, die im Wintersemester 2015/16 erscheinen wird.

Eine Bildergalerie zum Familienfest gibt es in unserem Facebook-Auftritt.

Hinweis

Diesen Text verfasste Tanja Eisenach für die 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网stelle der Universit?t Bamberg. Er kann für redaktionelle Zwecke verwendet werden.

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