Die digitale Welt spielend begreifen. Ein integratives Konzept zur digitalen Bildung in der Vor- und Grundschule
Welches Kind daddelt nicht gerne am Smartphone oder Tablet?
Doch wie funktionieren eigentlich digitale Medien?
Anl?sslich des Besuchs der Bundestagsvizepr?sidentin und ehemaligen Bildungsministerin Edelgard Bulmahn lud die Forschungsgruppe Elementarinformatik (FELI) G?ste aus Bildung, Wirtschaft und Politik an die Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg ein, um über ihr preisgekr?ntes Konzept zur digitalen Bildung in der Vor- und Grundschule zu informieren.
Um die digitale Welt begreifbar zu machen, entwickelt die interdisziplin?re Forschungsgruppe unter der Leitung von Professorin Dr. Ute Schmid Unterrichtskonzepte, die Medienbildung mit informatischer Bildung verzahnen. Das didaktische Konzept ist so gestaltet, dass Kinder nicht nur handlungsbezogene Medienkompetenzen erwerben, sondern übertragbare Wissensstrukturen aufbauen k?nnen. Die Kinder sollen durch die Materialien zu der Frage ?Wie funktioniert das?“ angeregt werden und durch entdeckendes und forschendes Lernen die digitale Welt begreifen.
Die Konzepte sind schwerpunktm??ig für die Grundschule entwickelt, Varianten und Erweiterungen werden für die Vorschule und die Sekundarstufe I entwickelt. Bereits seit 2008 bietet die Gruppe Workshops in Kindertagesst?tten, Grundschulen und Nachmittagsbetreuungen an. Eine Besonderheit ist dabei, dass die praktischen Workshops durch systematische Evaluationen begleitet und weiterentwickelt werden.
Dank der F?rderung durch die Technologie Allianz Oberfranken, die Hermann Gutmann Stiftung, die GasVersorgungSüddeutschland und die interne Forschungsf?rderung der Universit?t Bamberg entstand hieraus eine ?Experimentierkiste Informatik“, die nicht nur anschauliche Materialien, sondern auch ein Handbuch und erg?nzend einen e-Learning-Kurs für Lehrkr?fte und p?dagogische Fachkr?fte umfasst. Die Begleitmaterialien beinhalten didaktische Konzepte und Anregungen für die selbstst?ndige Einbindung der Inhalte in den Unterricht.
Professor Dr. Frithjof Grell, Vizepr?sident Lehre, begrü?te die G?ste im Namen der Universit?tsleitung und hob die Besonderheit der Universit?t Bamberg hervor: Bamberg ist einer der wenigen Hochschulstandorte in Deutschland, an dem Elementarp?dagogik, Lehramtsausbildung und Informatik zusammentreffen und sich hierdurch die Chance auf eine wertvolle, interdisziplin?re Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Bildung ergibt.
Frau Bulmahn zeigte sich von den pr?sentierten Materialien hochangetan und betonte, dass es genau solcher Konzepte bedarf, um den Digitalpakt Schule wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig für die praktische Umsetzung geeignet mit Leben zu füllen. Dies wurde auch von Monika Heller von der Ferdinand-Dietz-Schule in Memmelsdorf bescheinigt, die die Experimentierkiste bereits selbst im Unterricht eingesetzt hatte. Sie betonte insbesondere die handlungs- und kompetenzorientierte Gestaltung der Materialien, die alle Kinder gleicherma?en ansprach und motivierte, sich auf spielerische Weise die digitale Welt zu erschlie?en.
Siehe auch den Bericht des Fr?nkischen Tags vom 09.07.2017.