GIZ - Deutsche Gesellschaft f¨¹r Internationale Zusammenarbeit

BMZ - Bundesministerium f¨¹r wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Leitung: Prof. Dr. Annette Scheunpflug

Koordination: Mark Wenz M.A.

Mitarbeiter: Rahel Eisenmann

Diese Studie wurde zwischen Februar und Oktober 2016 von Mark Wenz und Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Leitung) in Zusammenarbeit mit Rahel Eisenmann, im Auftrag der GIZ-Sektorvorhaben ?Berufliche Bildung¡° und ?Bildung¡° f¨¹r das BMZ erstellt.

Wir danken den GIZ-Sektorvorhaben ?Bildung¡° und ?Berufliche Bildung¡°, insbesondere Frau Verena K?hler und Frau Sophia Palmes f¨¹r das Vertrauen in unsere Arbeit, die hervorragende Betreuung w?hrend der Erstellung der Studie und die gute und kompetente Kooperation.

Inhalt und Ziele

In dieser Studie werden die Bildungssituation und die Bildungsf?rderung von und in L?ndern der Entwicklungszusammenarbeit analysiert. Es geht um Grunddaten im Bildungssektor, um das nationale Bildungsengagement, um die Herausforderungen im Bildungswesen sowie die internationale Gebersituation in insgesamt 79 L?ndern.

Ziel der vorliegenden Studie ist es, einen umfassenden ?berblick ¨¹ber die Bildungssituation in den Partnerl?ndern des BMZ zu geben und das Engagement der Geber ¨C insbesondere Deutschlands ¨C abzubilden. Zudem werden einige wenige Regionen erw?hnt, die nicht den formalen Status eines Staates haben (Pal?stinensische Gebiete, Kosovo etc.).

Der Hauptteil dieser Studie besteht aus 79 L?nderprofilen. F¨¹r jedes L?nderprofil sind die wichtigsten nationalen Strukturdaten sowie Informationen zur Erreichung der Ziele aus dem Education for All (EFA)-Prozess in tabellarischer Form bereitgestellt. Mit jedem L?nderprofil wird ein Einblick in die aktuelle bilaterale Zusammenarbeit im Bildungssektor benannt.

Die Studie erm?glicht einen Einblick in das Geberengagement in den betrachteten L?ndern. Es wird dargestellt, in welche Sektoren die Zahlungen der Geber flie?en und wie sie im Bereich Bildung auf die einzelnen Subsektoren verteilt sind. Weiterhin wird auf das deutsche Engagement im Bildungsbereich in den verschiedenen Subsektoren eingegangen und dieses beziffert. Die Studie gibt damit Auskunft dar¨¹ber, in welcher H?he Zahlungen f¨¹r welche Bildungsbereiche vorliegen und von welchen Gebern sie geleistet werden.

Das Augenmerk der Studie liegt auf dem unterschiedlichen bilateralen Engagement der Hauptgeber pro Land. Die Studie gibt keinen Aufschluss ¨¹ber die Geberharmonisierung und Geberkoordination. Hierzu w?ren weiterf¨¹hrende Analysen notwendig.
Den L?nderprofilen voran geht ein Abschnitt, in dem die Methode der Studie dargestellt wird. Es wird erl?utert, welche Quellen den Daten zugrunde liegen, was sich hinter den einzelnen K¨¹rzeln verbirgt und an welcher Stelle offizielle OECD-DAC-Zahlen nachgelesen werden k?nnen.

Die L?nderstudie wird durch eine zusammenfassende Analyse abgeschlossen. Zun?chst werden die zentralen Trends in der Bildungszusammenarbeit dargestellt. Einleitend wird an die strategischen Diskurse der Weltgemeinschaft um Education for All und die Sustainable Development Goals (SDGs) sowie die Bildungsstrategie des BMZ erinnert. Vor allem geht es darum, die Geberpolitik in den verschiedenen Weltregionen genauer in den Blick zu nehmen sowie das deutsche Engagement hinsichtlich der L?nder- und F?rderschwerpunkte zu analysieren und mit jenem anderer Geber zu vergleichen.

Zudem ist zus?tzlich zu dieser Studie eine Datenbank erarbeitet bzw. ¨¹berarbeitet worden, in der sich eine Vielfalt aktueller Daten zur Bildungssituation einzelner L?nder und Regionen abfragen l?sst.

Die Studie soll dem internen Wissensmanagement des BMZ dienen. Sie soll einen schnellen ?berblick ¨¹ber aktuelle, grundlegende Informationen f¨¹r strategische Entscheidungen in der Bildungsf?rderung erm?glichen und damit als Basis f¨¹r die weitere Entwicklung regionaler Analysen dienen.
Die hier gesammelten, berechneten, angereicherten und z.T. interpretierten Informationen sollen einen Wissenspool darstellen, auf den verschiedene Akteure im BMZ und Durchf¨¹hrungsorganisationen mit ihren unterschiedlichen Fragestellungen (zum Beispiel in Bezug auf die Bildungsstrategie, die SDGs, Regionalstrategien, L?nderportfolioentwicklung etc.) zur¨¹ckgreifen k?nnen. Die einzelnen Bildungsprofile k?nnen die Diskussion zwischen verschiedenen Akteuren zu Fragen des Bildungssektors bef?rdern. Sie k?nnen grundlegende Informationen f¨¹r ?berlegungen zur Portfolioentwicklung einzelner L?nder und f¨¹r die Positionierung des BMZ im Bildungssektor liefern.

Des Weiteren soll die Untersuchung eine praktische und aktuelle Arbeitshilfe f¨¹r die allt?gli-che Beantwortung von Anfragen, Redevorbereitungen und die Erstellung verl?sslicher Vorla-gen sein. Sie soll die Sprech- und Auskunftsf?higkeit des BMZ gegen¨¹ber Dritten im Sektor Bildung erh?hen und intern die Planung von Entwicklungspolitik im Bildungsbereich und deren Umsetzung erleichtern.

Diese Studie wurde zwischen Februar und Oktober 2016 von Mark Wenz und Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Leitung) in Zusammenarbeit mit Rahel Eisenmann, im Auftrag der GIZ-Sektorvorhaben ?Berufliche Bildung¡° und ?Bildung¡° f¨¹r das BMZ erstellt. Sie baut auf drei Vorg?ngerdokumenten aus den Jahren 2015, 2014 und 2013 auf, wurde allerdings im Unterschied zu den vorausgegangenen Studien um die narrativen Kapitelteile gek¨¹rzt.

Wir danken den GIZ-Sektorvorhaben ?Bildung¡° und ?Berufliche Bildung¡°, insbesondere Frau Verena K?hler und Frau Sophia Palmes f¨¹r das Vertrauen in unsere Arbeit, die hervorragende Betreuung w?hrend der Erstellung der Studie und die gute und kompetente Kooperation.

Bamberg, im Oktober 2016

Mark Wenz & Annette Scheunpflug

Methodisches Design und Anlage der Studie

Die Studie ist als Reanalyse angelegt, d.h. es werden f¨¹r diese Studie keine eigenen Daten erhoben, sondern auf bestehende Datenbanken zur¨¹ckgegriffen und Informationen aus die-sen thematisch fokussiert zusammengestellt. Die Qualit?t dieser Studie steht also in enger Relation zu der Qualit?t der zugrundeliegenden Datenbanken.

Inhaltlicher Fokus sind die Bildungssituation sowie die Geberstruktur in der Entwicklungszusammenarbeit im Bildungsbereich der in den Blick genommenen Staaten. Hier wird der Schwerpunkt auf das deutsche Engagement im Vergleich zum internationalen Engagement gelegt. Es geht darum, die unterschiedlichen Geber f¨¹r die Bildungssektoren unterschiedlicher L?nder zu erfassen und deren Engagement in den einzelnen Subsektoren des Bil-dungsbereichs sichtbar zu machen.

Die Studie besteht aus zwei Teilen, einer elektronischen Datenbank (inkl. der f¨¹r deren Handhabung erforderlichen Tools) und der hier vorliegenden Analyse einzelner L?nder. Die Aktualisierung der Datenbank des letzten Jahres wurde durch das Gutachterteam in enger Kooperation mit der GIZ vorgenommen.

Datengrundlage

Alle Angaben in den L?nderprofilen zu ODA-Auszahlungen wurden, soweit nicht explizit anders vermerkt, aus der Datenbank Creditor Reporting System (CRS) der OECD-DAC1 ent-nommen. Die Abfragen stammen aus dem Zeitraum zwischen dem 1.3. und dem 31.8.2016.

Alle Angaben wurden auf maximal zwei Nachkommastellen gerundet. Dadurch werden, bei der Darstellung in Millionen, Summen unterhalb von 5.000 € als ?0,00¡° dargestellt, au?er bei niedrigen einstelligen Zahlen, bei denen eine Rundung die Werte zu stark verzerrt h?tte. Gab es in einem Bereich keine Auszahlungen oder Zusagen, so wird dieser in der entsprechen-den Tabelle nicht aufgef¨¹hrt.
Alle L?nderabk¨¹rzungen (AFG f¨¹r Afghanistan, etc.) sind der offiziellen DIN-Tabelle ISO ¨C 3166 ¨C Alpha 3 entnommen.

Aus folgenden Gr¨¹nden ist zu bedenken, dass sich aus der Interpretation der in den Bildungsprofilen angegebenen Tabellen keine klare Interpretation der Situation vor Ort nachzeichnen l?sst:

  • Bei angegebenen Mitteln kann es sich um finanzielle Zusammenarbeit (FZ) handeln, die ggf. vor Ort nicht so klar sichtbar wird wie Vorhaben der technischen Zusammenarbeit (TZ).
  • Die Klassifizierung von Bildungsma?nahmen nach CRS-Kodifizierung tr?gt dazu bei, dass zum Teil Ma?nahmen als Bildungsma?nahmen verschl¨¹sselt werden, die nicht genuin dem Bildungswesen zuzurechnen sind. Zudem werden teilweise Bildungsaktivit?ten aus bestimmten Subsektoren dem Subsektor ?Bildung allgemein¡° zugeordnet. Diese Kodierungsprobleme erschweren die Analyse der Daten.
  • Es kann au?erdem der Fall vorliegen, dass Mittel von sogenannten anderen Zuwendungsempf?ngern (Kirchen, vermehrt Stiftungen und NGOs) eingesetzt werden und diese nicht in gleichem Ma?e ?ffentlich sichtbar gemacht werden wie staatliche Aktivit?ten und deshalb nicht aufgef¨¹hrt sind.
  • H?ufig werden multilaterale Mittel (aber auch bilaterale Mittel) von Consultants bzw. Consulting-Firmen umgesetzt, so dass nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, von welchem Geber oder welchen Gebergemeinschaften die Mittel stammen. So kann es beispielsweise sein, dass die EU als Geber nicht in Erscheinung tritt, sondern vor Ort eine externe Consulting-Firma die EU-Mittel umsetzt.
  • Die Einspeisung von Daten in die offizielle Datenbank des OECD-DAC beziehungsweise deren Ver?ffentlichung geschieht stets um mindestens ein Jahr verz?gert. Die neuesten f¨¹r diese Studie verwendeten Daten stammen somit aus dem Jahr 2014, sodass sich das Geschehen vor Ort bereits wieder ver?ndert haben kann.
  • Die Anrechnung der Studienplatzkosten in Deutschland bzw. in anderen Geberstaaten kann zu einer ?bersch?tzung des Engagements im Bildungssektor f¨¹hren, da Hochschulstudierende in Deutschland aus Entwicklungsl?ndern nicht notwendigerweise zu einer St?rkung der heimischen Bildungssysteme f¨¹hren.

Die erste Seite der L?nderprofile bildet verschiedene Strukturdaten des jeweiligen Landes ab. Hier soll dem Leser ein schneller ?berblick verschafft werden. Die Aufnahme des Erreichungsgrades der EFA-Ziele gibt einen ?berblick ¨¹ber den Erfolg der Bildungsarbeit vor Ort. Au?erdem wird sofort sichtbar, welchen Kooperationsstatus das Land f¨¹r Deutschland hat und somit auch dessen Bedeutung f¨¹r die deutsche Bildungszusammenarbeit. Nachfolgend wird beispielhaft die erste Seite abgebildet, anhand derer die einzelnen Rubriken per Kommentarblase erkl?rt werden. Anschlie?end werden die einzelnen Kategorien in der entsprechenden Reihenfolge der Tabelle dargestellt.

 

  • Scheunpflug, A. & Wenz, M. (2018). Die globale Bildungsagenda ¨C zu den Herausforderungen der Bildungszusammenarbeit im Entwicklungskontext. In R. Tippelt & B. Schmidt-Hertha (Hrsg.), Handbuch Bildungsforschung (Springer Reference Sozialwissenschaften, 4., ¨¹berarb. u. akt. Auflage 2018, S. 307¨C324). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19981-8_12. Cite article as Citavi ris.
  • Scheunpflug, A.; Wenz, M.; Eisenmann, R. (2016): L?nderanalyse der Bildungsf?rderung bi- und multilateraler Geber in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Auftrag des Bundesministeriums f¨¹r wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der Gesellschaft f¨¹r Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Bericht zur internen Verwendung im Ministerium, Bonn; 605 Seiten.