Transfer in die Gesellschaft statt wissenschaftlicher Elfenbeinturm
von Tanja Eisenach/Dezernat Kommunikation
?ber 30 Publikationen allein in den Jahren 2013 bis 2016, 5 Monografien, 13 fertige Herausgaben, darunter die des wichtigsten Fachorgans seiner Disziplin, des Bulletins der Deutschen Slavistik, und über 150 Aufs?tze: Prof. Dr. Sebastian Kempgen, Inhaber des Lehrstuhls für Slavische Sprachwissenschaft an der Universit?t Bamberg forscht leidenschaftlich gerne. Vor allem zu Schrift, Phonologie und Morphologie der slavischen Sprachen, ihrer Grammatik und Typologie, zu Substandards und Sprachvariet?ten, zur slavischen Kulturgeschichte und zum Balkanraum. Der von ihm initiierte ?Kodeks“, ein Server, der unterrichts- und studienrelevante Informationen vor allem zur slavischen Medi?vistik bereith?lt, zeigt eine weitere Besonderheit seines Lehrstuhls: Computeranwendungen in der Slavistik.
Doch seine umfangreichen Forschungst?tigkeiten und seine Kombination aus klassischen Forschungsschwerpunkten mit innovativen (hier: digitalen) Ans?tzen waren nicht der einzige Grund für Staatministerin Melanie Huml, dem 64-j?hrigen Wissenschaftler für das Bundesverdienstkreuz am Bande vorzuschlagen und es ihm am 9. Mai 2016 auch pers?nlich auszuh?ndigen: ?Sie haben sich auch in diversen Verb?nden und Gremien um die Weiterentwicklung der Slavistik verdient gemacht, zum Beispiel als Vorsitzender des Deutschen Slavistenverbands oder als Vorsitzender der Slavistentagskommission“, anerkannte sie in ihrer Laudatio.
Exkursionen und Austausch als Zeichen lebendiger Vermittlung von Sprache und Kultur
Huml kennt Sebastian Kempgen seit vielen Jahren pers?nlich, nicht zuletzt durch ihre Funktion als Kuratoriumsvorsitzende der Universit?t Bamberg. Besonders beeindruckt ist sie auch von Kempgens Engagement in Lehre und Vermittlung: ?Ihr Wirken zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Sie sich nicht im wissenschaftlichen Elfenbeinturm verstecken, sondern sich immer für den Transfer in die Gesellschaft eingesetzt haben.“
Sichtbares Zeichen dafür: Fast 20 Balkan-Exkursionen in den letzten 16 Jahren, vor allem nach Bulgarien und Makedonien sowie der lebendige Austausch insbesondere mit der Universit?t Bitola in Makedonien, die auf Kempgens Initiative seit 2008 zu Bambergs Partnerhochschulen z?hlt – und die ihm für seinen Einsatz im Dezember 2013 eine Honorarprofessur verlieh.
Anerkennung für Engagement als Slavist und als pr?gender Akteur in der akademischen Selbstverwaltung
Doch seitdem Sebastian Kempgen 1991 dem Ruf an die Universit?t Bamberg folgte, hat er mehr im Blick als das, was sein Professorenamt an ureigenen Funktionen mit sich bringt. Von Anfang an engagiert er sich fast ununterbrochen in der akademischen Selbstverwaltung, darunter zweimal als Dekan der damaligen Fakult?t Split, die heute Teil der Fakult?t für 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 Kulturwissenschaften ist.
Seit 2008 ist er Vizepr?sident für Lehre und Studierende und damit zugleich st?ndige Vertretung des Universit?tspr?sidenten Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert. Er ist zudem der erste Vizepr?sident in der Geschichte der Universit?t mit drei Amtszeiten. ?Das gro?e Engagement von Sebastian Kempgen in der akademischen Selbstverwaltung ist ein ganz besonderes – und das alles gepaart mit Freundlichkeit und Beharrlichkeit. Seine Verdienste sind unbestreitbar und unbestritten“, erg?nzte Godehard Ruppert die Würdigung der Ministerin.
Als Vizepr?sident verantwortete Kempgen ma?geblich die Umstellung von Diplom- und Magister-, auf Bachelor- und Masterstudieng?nge sowie die Einführung des fl?chendeckenden Teilzeitstudiums. Zudem wirkte er federführend beim Audit Internationalisierung mit. Seine zwei gr??ten Projekte sind aktuell die Umstellung von der Programm- auf die Systemakkreditierung sowie die Koordination der Ma?nahmen für studieninteressierte Flüchtlinge.
Und so ist es für Melanie Huml nur folgerichtig, Sebastian Kempgen nicht für sein Wirken als Slavist ODER als pr?gender Akteur in der akademischen Selbstverwaltung auszuzeichnen, sondern für sein gesamtes Lebenswerk, das zwischen diesen beiden Bereichen vielf?ltige Bezüge aufweist, und in dem sich die eine Seite nicht ohne die andere denken l?sst. ?Ihr vorbildliches Wirken verdient nun auch die hohe Anerkennung durch das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“, resümiert die Ministerin.