Weiterbildungsstrategie der Universit?t Bamberg
Grundpr?missen
?Die Universit?t Bamberg begreift Bildung als lebenslangen Lernprozess, den es zu f?rdern und zu gestalten gilt“ (Leitbild Lehre). Sie sieht dementsprechend in einer universit?ren Weiterbildung von Erwachsenen verschiedenen Lebensalters, die über die grundmittelfinanzierte Bildung von Studierenden hinausgeht, eine zentrale Aufgabe. Sie stellt sich der bestehenden Nachfrage nach Weiterbildung und dem im Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) formulierten gesetzlichen Auftrag, sich der Weiterbildung neben Forschung und Lehre als gesellschaftlich wichtiger Aufgabe zu widmen. In diesem Sinne bietet sie Bildungsm?glichkeiten, um den Bedarf an aktuellem wissenschaftlichem Wissen zu decken, Fachkr?fte zu qualifizieren, Berufst?tigen die Anpassung an sich ver?ndernde Arbeitswelten zu erleichtern (re-skilling und up-skilling) und neue Forschungserkenntnisse in Unternehmen und die gesamte Gesellschaft zu transferieren. Damit leistet sie einen Beitrag zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung.
Mehrwert der universit?ren Weiterbildung
Weiterbildungsangebote erm?glichen der Universit?t eine Sch?rfung ihres Profils, eine st?rkere Verankerung in der Region und Verbindung mit ihren Alumni sowie eine weltweite Vernetzung mit berufserfahrenen Weiterbildungsinteressierten und dem damit verbundenen Gewinn aus der Vielfalt dieser Lernenden. Weiterhin kann die Universit?t dadurch anwendungsbezogene Perspektiven und Impulse gewinnen, neue Forschungsthemen generieren sowie forschungsrelevante 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网e knüpfen. Ferner k?nnen (im Falle einer Immatrikulation für die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten) Studierende akquiriert und – dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit einer ?ffentlichen Einrichtung folgend – zus?tzliche Einnahmen generiert werden. Schlie?lich bereichert die ?bernahme von Lehrinhalten in passender Form auch die Lehre in grundst?ndigen und konsekutiven Studieng?ngen.
Organisationsstruktur
Zur Durchführung universit?rer Weiterbildungsangebote besitzt die Universit?t mit dem Zentrum für universit?re Weiterbildung (ZWB) innerhalb der Bamberger Akademie für Bildungstransfer (BABT) eine nachhaltige Organisationsstruktur auf zentraler Ebene. Das ZWB begleitet Lehreinheiten beratend. Dies gilt sowohl für die Konzipierung und Implementierung neuer als auch für die Weiterentwicklung bestehender Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung. Die anbietenden Lehreinheiten bleiben aber inhaltlich wie organisatorisch für ihre Angebote verantwortlich. Mit dem vorhandenen Portfolio an Weiterbildungsangeboten hat die Universit?t Bamberg gute Erfahrungen gesammelt und knüpft an diese Erfahrungen in der künftigen strategischen Ausrichtung an.
Perspektiven für die künftige Ausrichtung der Weiterbildung an der Universit?t Bamberg
Mit Bezug auf den skizzierten Mehrwert universit?rer Weiterbildung sind für die künftige Ausrichtung der Weiterbildung an der Universit?t Bamberg eine ganze Reihe unterschiedlicher Handlungsperspektiven bedeutsam. Dabei sind der im Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz neu definierte gesetzliche Rahmen und dessen Umsetzungsm?glichkeiten in besonderer Weise zu berücksichtigen.
Weiterbildungsangebote sollen in Orientierung am spezifischen Profil der Universit?t gesellschaftlich relevante und zukunftstr?chtige Forschungs- und Lehrthemen aufgreifen und so die Sichtbarkeit der Universit?t in der Gesellschaft erh?hen. Gem?? der Entwicklungsplanung der Universit?t b?te sich hier ein Fokus insbesondere auf Themen aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Gesundheitsf?rderung, Nachhaltigkeit, Diversit?t, Aufkl?rung gegen Missinformation, Digitalisierung in Verbindung mit soziotechnischen Aspekten sowie der Vermittlung der für bestimmte L?nder bzw. Gegenden der Welt n?tigen fremdsprachlichen, landeskundlichen und politikwissenschaftlichen Expertise an. Dabei sind nach M?glichkeit Forschungsprojekte mit der Entwicklung neuer Weiterbildungsangebote zu verbinden, d.h. Forschungserkenntnisse und -innovationen zur Erschaffung von Nachfrage an Weiterbildung – beispielsweise durch kokreativen Austausch zwischen Forschung/Transfer und universit?rer Weiterbildung – aufzugreifen. Bei noch verst?rkter interdisziplin?rer Ausrichtung von Angeboten wie auch zur Weitergabe von Erfahrungen soll der an der Universit?t etablierte Austausch über Fach-, Instituts- und Fakult?tsgrenzen als gelebte Kultur der kurzen Wege genutzt werden. Dies betrifft in besonderem Ma?e auch die in der gesamten Universit?t breit verankerte Lehrkr?ftebildung.
Für die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten sollen die Ergebnisse von Bedarfsanalysen und das Portfolio bestehender Angebote auf dem hiesigen Markt genutzt und dabei eine zunehmende ?ffnung der Angebote über die Region hinaus angestrebt werden. Auch sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudien e. V. zur Struktur und Transparenz von Angeboten zu berücksichtigen und neue Angebotsformate kritisch zu sichten.
Weiterbildungsangebote sind unter Berücksichtigung der beruflichen Erfahrungen und unterschiedlichen Lernbiografien sowie der inhaltlichen und organisatorischen Bedürfnisse der (meist berufst?tigen) Lernenden kompetenzorientiert zu gestalten. In inhaltlicher Hinsicht betrifft dies eine gute Abstimmung von Angebots- und Nachfrageorientierung, ggf. unter Einplanung der M?glichkeit unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen der Lernenden. Organisatorisch richtet sich der Fokus auf die angebots- und zielgruppenspezifisch optimale Durchführungsform (virtuell – synchron*asynchron/blended/hybrid/Pr?senz – geblockt*Wochenendveranstaltung*Auswahl spezieller Wochentage etc.), um den Lernenden die Vereinbarkeit einer Weiterbildung mit beruflichen bzw. famili?ren Verpflichtungen zu erm?glichen.
Einer optimalen Verknüpfung von Theorie und Praxis kommt bei Weiterbildungsangeboten besonders gro?e Bedeutung zu. Zur Einbeziehung externer Praxisexpertise in die Weiterbildungslehre sollen geeignete Lehrpersonen gewonnen werden. Sofern für Weiterbildungsangebote zielführend, sind Kooperationen mit hochschulischen bzw. nichthochschulischen Partnern anzustreben. Dabei sind v.a. auch die Potenziale der Stadt und Region Bamberg zu nutzen.
Die Qualit?tssicherung von Weiterbildungsstudieng?ngen – insbesondere auch im Rahmen der internen Akkreditierung an einer systemakkreditierten Universit?t – sowie von Weiterbildungsangeboten unterhalb der Studiengangsebene soll mit Blick auf deren Spezifit?ten stetig weiterentwickelt werden. Besondere Kriterien für Kooperationen mit nichthochschulischen Einrichtungen sind ggf. in den Blick zu nehmen.
Die Rahmenbedingungen für die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten sind zu diskutieren und ggf. weiterzuentwickeln. Dies betrifft etwa eine Prüfung der M?glichkeiten eines offiziellen Status für nicht-immatrikulierte Weiterbildungsteilnehmende und die Aufnahme von Weiterbildungsangeboten in satzungsm??ige Regelungen. Darüber hinaus ist auch die Frage der Kumulierbarkeit von Weiterbildungsangeboten einschlie?lich damit verbundener Zertifizierungsoptionen zu kl?ren.
Für die Beratung und Betreuung von Interessierten bzw. Teilnehmenden an Weiterbildungsangeboten sind spezifische Konzepte (weiter) zu entwickeln. Weiterhin sollen die Rahmenbedingungen für die Durchführung von Weiterbildungsangeboten verbessert werden. So w?re beispielsweise die Schaffung einer optimierten r?umlichen Situation für Weiterbildungslehre wünschenswert.
Schlie?lich ist die Frage ggf. n?tiger und m?glicher Anreiz- und Unterstützungsstrukturen für an wissenschaftlicher Weiterbildung beteilligte Lehrende zu kl?ren. Ebenfalls zu sondieren sind ferner Gestaltungsoptionen zur Abfederung der mit Weiterbildungsangeboten verbundenen Risiken, wie etwa die Frage m?glicher Abnahmegarantien seitens bestimmter Unternehmen.
Beschlossen von der Universit?tsleitung im Februar 2023