Exposé zur Dissertation Wasserkunst und Wasserspiele am Bayreuther Hof

Bearbeiter: Jens B?hme

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Stefan Breitling

Die ersten noch mittelalterlichen Wasserkünste am Hofe der Markgrafen zu Bayreuth-Culmbach waren ausschlie?lich für die Trinkwasserversorgung ihres Herrschaftssitzes, der Plassenburg, konzipiert. Mit der Ver?nderung der Wohnkultur des Adels im barocken Zeitalter und der damit einhergehenden Verlegen der Residenz nach Bayreuth, wurden auch das handwerkliche Geschick sowie die ingenieurtechnischen F?higkeiten auf dem Gebiet der Wasserkünste in zunehmendem Ma?e für die Installation von Wasserspielen herangezogen, die ausschlie?lich dem Vergnügen des Hofstaates dienten.

Kaum eine Zeit verstand es besser, glanzvolle Feste und Aufzüge in solch überschw?nglichem Ausma? zu zelebrieren wie die Epoche des Barock und was konnte dieses Streben nach Farben- und Formen-Rausch deutlicher unterstreichen als das Wasser mit seinen optischen und akustischen Effekten?

Bereits unter Markgraf Georg Wilhelm (1678-1728) wurden vor dem Schloss St. Georgen gro?e künstliche Seen mit Hafenbecken angelegt, um die zur damaligen Zeit ?u?erst beliebten Naumachien abzuhalten. Gleichzeitig wurden die ersten Wasserkünste und Wasserspiele in der Sommerresidenz der Markgrafen, der Eremitage, errichtet.

Auch unter Markgraf Friedrich Wilhelm (1711-1763) und seiner Gattin Friederike Sophie Wilhelmine (1709-1758), Prinzessin von Preu?en, sollten schlie?lich noch weitere Bayreuther Schlossanlagen mit den für die damalige Zeit so unabdingbaren Wasserspielen versehen werden.

Diese Arbeit soll einerseits einen Einblick in die Bedeutung und den besonderen Stellenwert der Wasserspiele am Bayreuther Hof des 18. Jahrhunderts gew?hren, aber vor allem die notwendigen planerischen und ausführungstechnischen Ingenieurleistungen aufzeigen, die zu ihrer Umsetzung notwendig waren.

Im Einzelnen l?sst sich dies von den gescheiterten Versuchen in Sanspareil, den ehr bescheidenen Wasserspielen im Hofgarten und den Grottenzimmern des Neuen Schlosses in Bayreuth, bis hin zum Ausbau der Wasserkünste und Wasserspiele der Eremitage –wie sie heute noch erlebbar sind- eindrucksvoll nachvollziehen.

Hier soll erstmals die Gesamtheit der wassertechnischen Anlagen am Bayreuther Hof aufzeigen werden, um die Funktionsweise dieser Wasserkünste, Lage, m?gliche Kapazit?ten und schlie?lich die Pr?sentation der einmaligen barocken Wasserspiele zu verdeutlichen:

Begonnen mit dem Anlegen von Brunnensch?chten über die Herstellung und den Verlauf der h?lzernen Wasserleitungen, die Errichtung notwendiger Hebeanlagen und Stangenkünste, Nebengeb?ude, wie Wassertürmen und Speicherbecken, bis hin zur künstlerischen Ausgestaltung der Wasserbecken und Brunnenfiguren, Grottenr?ume und Kaskaden der Bayreuther Schloss- und Gartenanlagen.

Der Stand der Technik und die m?gliche Umsetzbarkeit der Wasserkünste soll durch Verweise mit den ebenfalls heute noch existierenden Wasserspielen von Schwetzingen und Hannover dargestellt werden, die genau wie Bayreuth ihr gro?es Vorbild in Versailles und Marly le Roy fanden.

Ein direkter Vergleich mit den am preu?ischen Hof - einem der führenden Kulturzentren Europas- zeitgleich errichteten Wasserkünsten von Sanssouci, soll eine M?glichkeit zur Einordnung der Bayreuther Anlagen bieten.

Auszug des Quellenmaterials:

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  • HABERMANN, SYLVIA: Bayreuther Gartenkunst; Die G?rten der Markgrafen von Brandenburg-Culmbach im 17. und 18. Jahrhundert, Worms 1982.
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  • StA BAMBERG, Rep. C 9 VI Nr. 10135, Q 16
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X/2008