Karrierechancen für Politikwissenschaftler in atypischen Berufsfeldern

Wenn Politologen fremd gehen: Durchbei?en und sich gut verkaufen

Von Julia Dinkel

Am Freitag, 20. November 2009, fand der Karriereabend ?Politologen gehen fremd – Karriere in unpolitischen Berufen“ statt. Die Idee hinter diesem Karriereabend war, Arbeitgeber und Berufswege vorzustellen, die nicht dem ?klassischen“ Berufsbild eines Politologen aus Bamberg entsprechen. Trotz des eher ungew?hnlichen Termins am Freitagabend fanden sich 30 Studierende und
Absolventen ein, um den Ausführungen der beiden Referenten, Erik Meierhoff, Consultant für Key-Work Consulting GmbH, und Markus Hauptmann, Erste Fachkraft SGB II bei der Bundesagentur für Arbeit, zuzuh?ren.

Erik Meierhoff hatte in Bamberg zun?chst vier Jahre Soziologie studiert, ehe er sich 1998 für das Studium der Politikwissenschaft entschied. Neben seinem Studium hatte er stets gejobbt und so schon frühzeitig Einblicke in die verschiedensten Abl?ufe der Arbeitswelt bekommen. Dennoch gestaltete sich der Berufseinstieg in ?klassische BWLer- Berufe“ für Meierhoff zun?chst nicht leicht. Die starke Konkurrenz von Betriebswirten in Kombination mit einem eher unbekannten bzw. für seine fachliche Ausrichtung unterbewerteten Studienfach stellten zun?chst eine Hürde dar. Die Fokussierung auf das, was man als Politologe in Bamberg methodisch und analytisch beigebracht bekommt, half schlie?lich, diese Hürden zu überwinden. ?Arbeiten, flei?ig sein sowie seine eigene Pers?nlichkeit gut darzustellen, waren nach dem geglücktem Berufseinstieg der Schlüssel für meinen weiteren Erfolg“, so Erik Meierhoff in seinem abschlie?enden Fazit.

Markus Hauptmann kam zum Studium der Politikwissenschaft erst auf dem zweiten Bildungsweg. Zuvor hatte er eine Ausbildung zum Maschinenschlosser absolviert und sich zum innerbetrieblichen Meister weitergebildet, ehe er das Abitur auf der Berufsoberschule nachholte. Seinen Studienschwerpunkt legte Markus Hauptmann auf das Fach Politische Soziologie, wo er auch seine Diplomarbeit zum Thema ?Arbeitslosigkeit und Wahlverhalten“ verfasste. Dieses Thema half Markus Hauptmann dann schlie?lich auch, einen Fu? in die Tür der Bundesagentur für Arbeit zu bekommen. In seiner momentanen Stellung kommt dem Diplompolitologen besonders die gründliche Methodenausbildung seines Studiums zu Gute: SPSS, die Aufbereitung von Daten sowie die analytische Darstellung von Sachverhalten in Referatsform sind Methoden, die er auch im
allt?glichen Berufsleben braucht. ?Disziplin, sich durchbei?en und seiner St?rken bewusst sein sind für mich Elemente, die für eine Karriere in einem eher unpolitischen Bereich wichtig sind,“ resümierte er am Ende seiner Ausführungen.

Im Anschluss an die beiden Vortr?ge kam es zu einer regen Unterhaltung zwischen Referenten und Zuh?rern über Verhalten in Bewerbungsgespr?chen, Details zu Karrierem?glichkeiten und Potentiale der unterschiedlichen Studienabschlüsse.