Kultur und Lehrerbildung. Unter diesem Titel lud das Projekt KulturLeBi Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Praxis ein, um gemeinsam ?Ertr?ge und Perspektiven des Forschungsfeldes“ auszuloten und weiterzutreiben.

In der Workshop-Tagung, die am 30. November und 1. Dezember 2018 stattfand, wurden neben Forschungsergebnissen aus den drei KulturLeBi-Teilprojekten auch weitere anschlussf?hige Studien aus dem Bamberger Universit?tskontext (z.B. KulturPLUS) sowie der BMBF-F?rderlinie “Forschungen zur Kulturellen Bildung“ vorgestellt, diskutiert sowie übergreifende Perspektiven einer kulturbezogenen Professionalit?t der Lehrerbildung er?rtert. Der Workshop zeichnete sich dabei durch eine Vielfalt an theoretischen Ausgangslagen, Forschungsgegenst?nden und forschungsmethodischen Vorgehen der einzelnen Beitr?ge aus. Leitend für den Workshop-Ablauf waren drei Panels, in denen jeweils Untersuchungen mit gemeinsamen methodologischen Hintergrund gebündelt pr?sentiert und diskutiert wurden. Im ersten Panel standen rekonstruktive Studien zu ?Orientierungen und ?berzeugungen“ von Lehramtsstudierenden im Fokus (Moderation: Annette Scheunpflug). Daran anschlie?end wurden Forschungsvorhaben pr?sentiert, die sich diskurs- und inhaltsanalytisch mit Konstruktionen von ?Kultur im Diskurs“ besch?ftigen (Moderation: Konstantin Lindner). Im dritten Panel wurden schlie?lich quantitative Studien diskutiert, die auf die ?Operationalisierung kultureller Partizipation“ abzielen (Moderation: Barbara Drechsel).

Der rege Diskussionsaustausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen wurde durch zwei hochkar?tige Wissenschaftler konstruktiv erg?nzt. Mit Unterstützung der ?Critical Friends“ Benjamin J?rissen (FAU Nürnberg; Schwerpunkt Kulturelle/?sthetische Bildungsforschung) und Colin Cramer (Universit?t Tübingen: Schwerpunkt Professionsforschung) standen nicht nur Pr?zisierungen einzelner Forschungsprojekte im Mittelpunkt, sondern vielmehr ihre Synopse und damit verbunden die zielführende Ableitung von Konsequenzen, die eine Theorie kultureller Lehrerbildung konturieren k?nnen.

Die Ergebniszusammenschau verdeutlichte, dass Einzelstudien durch ihre Detailliertheit und jeweilige Perspektivit?t einen unverzichtbaren Beitrag zur Weiterentwicklung einer zukunftsorientierten Lehrerbildung leisten. Neben grundlegenden Fragen zu habituellen Ausgangslagen Studierender für kulturbildende Prozesse wurde die Notwendigkeit ersichtlich, die strukturelle Angebotsstruktur systematischer ins Auge zu fassen, die Studierenden Orientierungen einer kulturbezogenen Professionalit?t pr?sentieren. Es wurde diskutiert, wie universit?re Lernkontexte angelegt sein müssen, die in einer meta-reflexiven Transparenz durchg?ngiges Anregungspotential für Bildungsprozesse, die den Theorie-Praxis-Hiatus einholen, bieten. Die verschiedenen Untersuchungen, die sich mit sprachlichen Ph?nomenen befassen, machten beispielsweise darauf aufmerksam, dass multilingualer Sprachgebrauch als Kompetenz bislang nicht hinreichend ausdifferenziert ist, dass in fachdidaktischen Diskursen Kulturkonzepte ambivalent pr?sentiert werden und dass kulturelle Bildungsangebote, die sich auf die Zielgruppe Geflüchteter beziehen, diese bereits in ihren Projektentwürfen als defizit?r Randst?ndige konzipieren. Daneben sollten auch transgressive Potenziale ?sthetischer Praxis st?rker in Studienzusammenh?ngen mitgedacht werden, wenn die Konzeption einer kulturellen Lehrerbildung beabsichtigt, auf Herausforderungen der Globalisierung angemessen zu reagieren.

Das KulturLeBi-Team bedankt sich bei allen Mitwirkenden für den konstruktiven wertsch?tzenden Diskussionszusammenhang, der es erm?glichte, gemeinsam Anregungen zu Theorieelementen einer kulturellen Lehrerbildung zu generieren. Damit wurde die Workshop-Tagung zu einem vollen Erfolg!