Künstliche Intelligenz – nachvollziehbar und zuverl?ssig

Europaweit wichtige KI-Tagung in Bamberg: Informatikerinnen und Informatiker teilen ihr Expertenwissen.

Schon jetzt ist Forschung zu Künstlicher Intelligenz (KI) an der Universit?t Bamberg deutlich sichtbar. In den kommenden Jahren w?chst dieses Forschungsfeld durch sieben neue Professuren aus dem KI-Wettbewerb des Freistaats Bayern noch weiter. Wegen ihrer Exzellenz in der KI-Forschung ist die Universit?t Bamberg gebeten worden, die Tagung ?KI2020“ vom 21. bis zum 25. September 2020 auszurichten. ?Es ist eine der wichtigsten KI-Tagungen in Europa, die zum ersten Mal überhaupt in Bayern stattfindet“, erkl?rt die Informatikerin und federführende Organisatorin Prof. Dr. Ute Schmid von der Universit?t Bamberg. Sie und ihre Bamberger Kollegen Prof. Dr. Christoph Schlieder und Prof. Dr. Diedrich Wolter bringen dort ihre Expertise ein. Sie erforschen unter anderem nachvollziehbare und zuverl?ssige KI-Systeme. 

In einem Video erl?utert Ute Schmid, was Künstliche Intelligenz ist und wo sie eingesetzt werden kann:

In schriftlichen Statements schildern die drei Bamberger Forschenden, welche ihrer Forschungsschwerpunkte sie auf der Tagung vorstellen:

Welche Herausforderungen in den Geisteswissenschaften k?nnen mit KI gel?st werden? 

Prof. Dr. Christoph Schlieder, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften:
?Immer mehr materielles und immaterielles Erbe der westlichen Kultur ist online verfügbar: zum Beispiel digitale Editionen von Manuskripten oder 3D-Modelle von arch?ologischen Funden. Allein auf der Plattform ?Europeana‘ gibt es fast 60 Millionen digital zug?ngliche Werke. Das hat den Vorteil, dass Forschende und Interessierte weltweit darauf zugreifen k?nnen. Jeder kann in der digitalen Ausgabe des Codex Manesse, einer berühmten mittelalterlichen Liederhandschrift, nach Miniaturen suchen. Herausfordernd für die Geisteswissenschaften ist es, die vielen Informationen zu analysieren und zu verknüpfen. Einige der damit verbundenen Herausforderungen k?nnen mit Methoden der Künstlichen Intelligenz gel?st werden, zum Beispiel die Suche in einer kunsthistorischen Bilddatenbank nach den unterschiedlichen Umsetzungen eines Motivs.“

E-Mail: christoph.schlieder(at)uni-bamberg.de  

Forschungsschwerpunkte:
-    Geoinformationssysteme, zum Beispiel mobile, ortsbezogene Spiele (Geogames)
-    Digitale Bibliotheken und Archive 
-    Mobile Assistenzsysteme 
-    Computergestützte Kommunikation, zum Beispiel Wikis

Was bedeutet ?Erkl?rbares Maschinelles Lernen“?

Dr. Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik, insbesondere Kognitive Systeme:
?Beim Erkl?rbaren Maschinellen Lernen geht es darum, KI-Systeme mit neuen Methoden nachvollziehbar und transparent zu gestalten. Nur so ist es m?glich, dass Menschen Vertrauen in deren Entscheidungen entwickeln. Gerade in komplexen Bereichen k?nnen sich KI und Mensch sehr gut erg?nzen, wenn es darum geht, m?glichst gute Entscheidungen unter Risiko zu treffen. Beispielsweise entwickeln wir in einem Verbundprojekt ein Modell, das eine Einsch?tzung abgeben kann, welche Stufe eines Darmkrebses vorliegt. Medizinerinnen und Mediziner k?nnen Entscheidungen des Systems aber jederzeit korrigieren.“

E-Mail: ute.schmid(at)uni-bamberg.de  

Forschungsschwerpunkte: 
-    Erkl?rbare Künstliche Intelligenz
-    Interpretierbares und menschen?hnliches maschinelles Lernen 
-    Induktives Programmieren

Ist Künstliche Intelligenz zuverl?ssig?

Dr. Diedrich Wolter, Professor für Angewandte Informatik, insbesondere Smart Environments:
?Ein System ist dann zuverl?ssig, wenn es bestimmte Anforderungen an Sicherheit erfüllt und wenn seine Leistung in allen Situationen intuitiv ist. Zum Beispiel wird ein zuverl?ssiger Serviceroboter seine Besitzer nicht verletzen. Und wenn er Tomaten einkauft, sollte er in der Lage sein, eine Tomate nicht nur im Supermarkt, sondern auch in neuen Zusammenh?ngen zu erkennen und vorsichtig zu handhaben. Je zuverl?ssiger KI-Systeme sind, desto eher werden wir bereit sein, ihnen zu vertrauen und ihren Einsatz zu akzeptieren. Um das zu erreichen, entwickeln wir ?berwachungstechniken auf Basis Maschinellen Lernens, die Fehlentscheidungen sicher unterbinden k?nnen.“

E-Mail: diedrich.wolter(at)uni-bamberg.de  

Forschungsschwerpunkte:
-    Intelligente Entscheidungen von Technologien, die Menschen unterstützen sollen
-    Umgang mit autonomen Systemen wie intelligenten Umgebungen oder Servicerobotern, unter anderem durch natürliche Sprache in der Mensch-Roboter-Interaktion

Die Forschenden stellen ihre Beitr?ge auf der ?KI2020“ vor, der 43. Jahrestagung zu Künstlicher Intelligenz. Die Online-Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Fachbereich Künstliche Intelligenz der Gesellschaft für Informatik organisiert. Sie richtet sich an ein englischsprachiges Fachpublikum.

Weitere Informationen für Medienvertreterinnen und Medienvertreter: 

Christoph Schlieder, Ute Schmid und Diedrich Wolter stehen für Interviewanfragen zur Verfügung. Sie sind unter ihren oben genannten E-Mail-Adressen erreichbar und melden sich bei Medienanfragen gerne zeitnah zurück.

Medienkontakt:
Patricia Achter
Projektstelle Forschungskommunikation
Tel.: 0951/863-1146
forschungskommunikation(at)uni-bamberg.de