Was Experten über die Bundestagswahl sagen

Kommunikations- und Politikwissenschaftler der Universit?t Bamberg beantworten Fragen zur bevorstehenden Wahl.

Je n?her die Bundestagswahl am 26. September 2021 rückt, desto pr?senter wird der Wahlkampf der Parteien in Deutschland. Welche Kommunikationsstrategien nutzen sie? Welchen Einfluss haben Fake News auf den Wahlausgang? Und welche Koalitionsm?glichkeiten gibt es? Ein Kommunikationswissenschaftler und zwei Politikwissenschaftler der Universit?t Bamberg geben gerne Auskunft zu folgenden Themen:

Welche Kommunikationsstrategien nutzen die Parteien im Wahlkampf?
Dr. Olaf Hoffjann, Professor für Kommunikationswissenschaft, insbesondere Organisationskommunikation und ?ffentlichkeitsarbeit:

?Bei der kommenden Bundestagswahl scheint eine altbekannte Frage im Mittelpunkt zu stehen: Wie konkret sollte eine Partei sagen, was sie will? W?hrend die einen mit Eindeutigkeit zu punkten versuchen, sagen, was sie als Teil einer neuen Bundesregierung erreichen wollen, flüchten sich andere in vage und mehrdeutige Ankündigungen, um sich alles offenzuhalten und niemanden zu verschrecken. Zum Vergleich: Die amerikanische Pr?sidentschaftswahl war vor allem eine Auseinandersetzung zwischen einem postfaktischen und faktischen Politikverst?ndnis.“

E-Mail: olaf.hoffjann(at)uni-bamberg.de

Forschungsthemen:

  •     Politische Kommunikation
  •     Lügen/Fake News
  •     Soziale Medien und Politik
     

Wie wirken sich Fake News im Internet auf die Bundestagswahl aus?
Prof. Dr. Andreas Jungherr, Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft, insbesondere Steuerung innovativer und komplexer technischer Systeme:

?Momentan deutet vieles auf einen knappen Ausgang der kommenden Bundestagswahl hin. Desinformation vor der Wahl ist nur einer von vielen Faktoren, die einen Einfluss auf den Wahlausgang haben. Das rhetorische Stolpern einer Kandidatin oder eines Kandidaten in der letzten Woche vor der Wahl h?tte sicher einen gr??eren Einfluss als falsche Nachrichten oder Gerüchte, die im Vorfeld im Internet verbreitet werden.“

E-Mail: andreas.jungherr(at)uni-bamberg.de

Forschungsthemen:

  • Politische Kommunikation
  • Digitale Medien
  • Wahlkampf
     

Wie schwierig wird die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl?
Dr. Ulrich Sieberer, Professor für Empirische Politikwissenschaft:

?Die zunehmende Zersplitterung des deutschen Parteiensystems erschwert die Regierungsbildung. Die meisten realistischen Koalitionsoptionen bestehen aus drei Parteien mit teilweise deutlichen programmatischen Unterschieden: Jamaika, Ampel, Grün-Rot-Rot, Deutschlandkoalition. Eine Zweierkoalition k?nnte nach aktuellen Umfragen von den beiden vermutlich st?rksten Parteien CDU/CSU und Grünen gebildet werden. Sie w?re de facto eine ?Gro?e Koalition‘ und für beide Partner schwierig. In allen Dreierkonstellationen haben kleine Parteien eine starke Verhandlungsposition – die FDP, die Linke oder die SPD. Insgesamt halte ich monatelange, z?he Verhandlungen für wahrscheinlicher als eine ger?uschlose Koalitionsbildung innerhalb weniger Wochen.“

E-Mail: ulrich.sieberer(at)uni-bamberg.de 

Forschungsthemen:

  • Koalitionsforschung
  • Parlamentsforschung
     

Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

Medienkontakt:
Patricia Achter
Projektstelle Forschungskommunikation
Tel.: 0951/863-1146
forschungskommunikation(at)uni-bamberg.de