Warum ist die EU wichtig?

    Expertenkommentare vor der Europawahl am 26. Mai

    Gro?britannien will aus der Europ?ischen Union (EU) austreten, rechtspopulistische Parteien sind auf dem Vormarsch und stellen zum Teil die EU infrage: Inmitten dieser Herausforderungen findet am 26. Mai 2019 die Europawahl statt. Der heutige Europatag soll an den 9. Mai 1950 erinnern, den Tag, an dem der franz?sische Au?enminister Robert Schuman seinen Plan zur Gründung der Europ?ischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl vorstellte. Damit legte er den Grundstein für die EU. Warum ist sie heute noch wichtig? Diese und weitere Fragen beantworten drei Politikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universit?t Bamberg, die auch ab Montag, 27. Mai 2019, für Fragen zum Wahlergebnis zur Verfügung stehen.

    Warum sollten Bürgerinnen und Bürger w?hlen gehen?

    Prof. Dr. Ariadna Ripoll Servent, Juniorprofessur für Politikwissenschaft, insbesondere europ?ische Integration: ?Die Wahlen am 26. Mai sind so wichtig wie nie. Sie bieten den Bürgern die Chance zu entscheiden, welches Europa sie sich wünschen und ob sie extremen und populistischen politischen Kr?ften Einfluss auf Entscheidungen gew?hren m?chten, die uns alle betreffen. Das Europ?ische Parlament entscheidet inzwischen über sehr wichtige Themen unserer Zukunft, wie den Klimawandel, Energiepolitik, Migration und Terrorismus. Au?erdem gestaltet es die internationale Entwicklungs- und Handelspolitik mit. Ein Anstieg populistischer Parteien im n?chsten Europ?ischen Parlament k?nnte dazu führen, dass es schwieriger wird Einigungen zu finden, was Transparenz und Demokratie in der einzig direkt gew?hlten EU-Institution schaden k?nnte.“

    E-Mail: ariadna.ripoll(at)uni-bamberg.de, Tel.: 0951/863-2425

    Schwerpunkte:
    - Europ?ische Institutionen, insbesondere Europ?isches Parlament
    - Euroskeptizismus und populistische Parteien
    - Entscheidungsprozesse in politischen Institutionen
    - Innen- und Sicherheitspolitik, insbesondere Migration, Grenzen und Datenschutzpolitik

    Wie wirkt sich der bevorstehende Brexit auf die Europawahl aus?

    Prof. Dr. Thomas Saalfeld, Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, aktualisiertes Statement vom 16. Mai 2019: ?Angesichts der Verhandlungen über den Austritt Gro?britanniens ist unklar, wie lange die 73 zu w?hlenden britischen Abgeordneten überhaupt Mitglieder des Europ?ischen Parlaments bleiben werden. Dies h?ngt vom Datum des Austritts ab. Aufgrund repr?sentativer Umfragen ist zu erwarten, dass die neu gegründete Brexit Partei unter Führung des europakritischen Mitglieds des Europ?ischen Parlaments, Nigel Farage, mit gro?em Vorsprung als st?rkste Partei aus den Wahlen hervorgehen wird. Dies k?nnte zu einem Sturz der Regierung Theresa May und zu einer noch zunehmenden wechselseitigen Verunsicherung der britischen Regierung und der EU in ihren Verhandlungen führen. Falls Gro?britannien nicht bis zur Konstituierung des Europ?ischen Parlaments austritt, würde ein Verbleib des Vereinigten K?nigreichs unter anderem bedeuten, dass die neu gew?hlten britischen Abgeordneten bei der Wahl des Kommissionspr?sidenten mitentscheiden würden. Die gesetzgeberische Arbeit des Europ?ischen Parlaments k?nnte durch die zu erwartende St?rkung EU-kritischer Parteien erschwert werden.“

    E-Mail: thomas.saalfeld(at)uni-bamberg.de, Tel.: 0951/863-2555

    Schwerpunkte:
    - Organisationsmerkmale von Parlamenten und politischen Parteien, parlamentarisches Verhalten
    - Regieren in Koalitionen
    - Politische Repr?sentation: Regieren im Interesse der W?hlerschaft
    - Wirkung von Wahlsystemen

    Kann die EU effizient und demokratisch regieren?

    Lara Panning, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juniorprofessur für Politikwissenschaft, insbesondere europ?ische Integration: ?Was vielen Bürgerinnen und Bürgern unbekannt ist: ein Gro?teil der EU-Gesetzgebung findet in informellen Verhandlungen statt. Eine kleine Gruppe politischer Experten aus dem Europ?ischen Parlament, dem Rat und der Kommission trifft sich, um legislative Kompromisse auszuhandeln. Die Ergebnisse legen sie nach einer Einigung ?ffentlich in Sitzungen zur Abstimmung vor. Da informell nicht automatisch undemokratisch bedeuten muss, untersuchen wir deshalb zusammen mit niederl?ndischen, d?nischen und schottischen Kollegen diese komplexen Abl?ufe. Und wir bewerten die F?higkeit der Institutionen, erfolgreich zu verhandeln, politischen Wettbewerb zu f?rdern oder auch zu unterbinden und den Einfluss durch Interessenverbindungen zu vermeiden.“

    E-Mail: lara.panning(at)uni-bamberg.de

    Schwerpunkte:
    - Informelle Verhandlungsprozesse auf EU-Ebene
    - EU-Institutionen, insbesondere Europ?ische Kommission und Europ?isches Parlament
    - Steigender Populismus und Euroskeptizismus

    Bild ?Ripoll_Servent“: Ariadna Ripoll Servent forscht insbesondere zum Europ?ischen Parlament.
    Quelle: Jürgen Schabel/Universit?t Bamberg
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    Bild ?Saalfeld“: Thomas Saalfeld untersucht unter anderem das Parlament des Vereinigten K?nigreichs.
    Quelle: Jürgen Schabel/Universit?t Bamberg
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    Bild ?Panning“: Lara Panning besch?ftigt sich mit informellen Verhandlungen auf EU-Ebene.
    Quelle: Privat
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    Weitere Informationen für Medienvertreterinnen und Medienvertreter:

    Medienkontakt:
    Patricia Achter
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    Tel.: 0951/863-1146
    patricia.achter(at)uni-bamberg.de