Ursachen erkannt, Ma?nahmen geplant
An einigen Universit?tsstandorten sind in den vergangenen Monaten WLAN-Probleme aufgetreten, insbesondere auf dem ERBA-Gel?nde. Deshalb hat das Rechenzentrum eine auf Analysen spezialisierte Firma beauftragt, das WLAN w?hrend der Hauptnutzungszeiten zu messen. Sie stellte vom 13. bis zum 30. Juni 2019 eine Messstation in Raum WE5/01.006, An der Weberei 5, auf, die den WLAN-Verkehr protokollierte und analysierte. Inhalte wurden nicht untersucht. Am Montag, den 12. August 2019, pr?sentierte die Firma Ergebnisse, Interpretation und Handlungsempfehlungen.
Im Bericht hei?t es: ?Insgesamt befindet sich der im Rahmen der Messung untersuchte Teil der WLAN-Infrastruktur der Universit?t Bamberg in einem guten Zustand. Es wurden keine gravierenden Probleme festgestellt.“ Um kleinere Probleme zu beseitigen und das Netz für künftig steigende Anforderungen zu optimieren, hat die Firma verschiedene Ma?nahmen vorgeschlagen.
Rechenzentrum aktiviert zus?tzliche Funkzellen
Die wichtigste Ma?nahme ergibt sich aus der Beobachtung, dass zu Spitzenzeiten die Kanalauslastung über 60 Prozent liegt und gelegentlich sogar 80 Prozent übersteigt. Dann k?nnen Verbindungsabbrüche oder wahrnehmbare Geschwindigkeits-Einbu?en technologisch bedingt geh?uft auftreten. ?Wir werden als Gegenma?nahme durch die Aktivierung weiterer Funkzellen in den am st?rksten frequentierten R?umen die Kapazit?ten noch vor dem Beginn des Wintersemesters 2019/20 weiter erh?hen“, sagt Dr. Hartmut Plehn, Leiter des Rechenzentrums. Auch der Einsatz von noch leistungsf?higeren Access Points sei geplant – das sind Ger?te, durch die sich Smartphones und andere Endger?te mit dem Netz der Universit?t verbinden.
Im WLAN werden Daten in zwei Frequenzb?ndern, dem 2,4GHz- und dem 5GHz-Frequenzband, übertragen. Im 2,4GHz-Frequenzband k?nnen drei, im 5GHz-Frequenzband 19 unabh?ngige Kan?le gleichzeitig genutzt werden. Die Menge der in einem Kanal pro Zeiteinheit übertragbaren Daten ist begrenzt. Falls zu viele Ger?te über den gleichen Kanal gleichzeitig Daten aus dem Internet abrufen wollen, kommt es wie bei einer überlasteten Autobahn zu einem Stau. Die zuvor genannte 80-prozentige Kanalauslastung entspricht einem Stop-and-go. An der Universit?t Bamberg werden mehrheitlich noch Ger?te eingesetzt, die nur das 2,4GHz-Frequenzband nutzen k?nnen.
Appell an die Studierenden: Hotspots deaktivieren!
Im 2,4Ghz-Frequenzband wurde als zweite Ursache für die zu hohen Kanalauslastungen ermittelt, dass über 50 ?fremde“ WLANs eingeschaltet waren – wahrscheinlich in Form von Hotspots, die auf Smartphones aktiviert worden waren. Diese sind im Durchschnitt für über 50 Prozent der Kanalauslastung verantwortlich. ?Der Anteil der Kapazit?t, der von fremden WLANs verbraucht wird, ist zu Spitzenzeiten noch deutlich h?her, weil die Hotspots nicht ganzt?gig aktiv sind“, erkl?rt Plehn. Der Einsatz von Hotspots und der damit einhergehende Verbrauch von Ressourcen k?nne technisch nicht verhindert oder ausgeglichen werden. ?Die Gesamtkapazit?t einer WLAN-Funkzelle ist endlich: Es sind nur drei unabh?ngige Funkzellen an einem Ort m?glich.“
Jeder Versuch, mit einem pers?nlichen Hotspot die eigene Situation zu verbessern, versch?rft für alle anderen die Probleme mit dem WLAN der Universit?t. ?Dies ist ein Teufelskreis, der offensichtlich schon vor den Anfang 2019 stattgefundenen Sanierungsma?nahmen begonnen hat“, erl?utert Plehn. Das Ziel im Wintersemester 2019/20 sei es daher, diesen Teufelskreis gemeinsam zu durchbrechen. Plehn verspricht, dass das Rechenzentrum Problemen schnell nachgehen wird. Und er appelliert an die Studierenden: ?Hotspots müssen deaktiviert bleiben. Wir bitten die studentischen Gremien um Unterstützung für dieses Vorhaben.“