?Die Gründerin muss Normalit?t werden“- Abendveranstaltung zum Women Entrepreneurship mit Prof. Dr. Astrid Schütz

Role Models wie die Gründerinnen von Jobtrüffel seien unerl?sslich, um den Anteil an Frauen in der deutschen Gründerszene zu erh?hen, so die einhellige Ansicht der Podiumsg?ste*, die im Anschluss an Patricia Knolls Impulsvortrag über aktuelle Chancen und Herausforderungen für gründungsinteressierte Frauen sprachen. Erfolgreiche Gründerinnen, die pers?nliche Erfahrungen auf dem Weg zum eigenen Unternehmen teilten, k?nnten gründungsinteressierte Frauen wie kaum andere inspirieren, ihre Gesch?ftsidee zu einem skalierenden Business auszubauen, und zeigen, dass nicht nur M?nner mit innovativen Ideen überzeugen k?nnen.

Einigkeit herrschte in der Runde auch darüber, dass spezifische Serviceangebote für gründungsinteressierte Frauen sinnvoll seien, um diese bei ihren Gründungsvorhaben zu unterstützen. Die Nachfrage u.a. nach Trainings zur Selbstwirksamkeit, Pers?nlichkeitsentwicklung oder Finanzierung sowie nach Workshops zum Thema Design your worklife an Universit?ten und Hochschulen belege den Wert dieser Angebote.

Zentral für eine nachhaltige Erh?hung des Anteils an Gründerinnen sei aber ein grunds?tzliches Umdenken in der Gesellschaft, konstatierte die Bamberger Pers?nlichkeitspsychologin Prof. Astrid Schütz. ?Die meisten von uns assoziieren mit der prototypischen Gründungspers?nlichkeit einen smarten jungen Mann. Gegen diesen implicit bias (manchmal auch unconscious bias genannt – obwohl die Prozesse nicht notwendigerweise unbewusst sind) sollten wir aktiv vorgehen. Die Gründerin muss Normalit?t werden.“ Dies sei ein langwieriger Prozess, der Geduld und konsequente Sensibilisierungsma?nahmen erfordere, so etwa bereits in den Schulen. Für die Zukunft seien beispielsweise Einreichungen von Ideenpapieren ohne demographische Angaben denkbar (?hnlich wie die erste Bewerbungsphase in Unternehmen z.T. bereits jetzt abl?uft), um Vorurteilen bei der Bewertung vorzubeugen.

?Wir müssen st?rker an der Entmystifizierung des einsam die Spitze erklimmenden m?nnlichen Einzelgründers à la Elon Musk arbeiten“, resümierte der Bayreuther Professor Rodrigo Isidor, der zum Thema Women Entrepreneurship intensiv forscht. ?Gründen ist keine Raketenwissenschaft, es ist nicht nur eine Option für Genies mit einer Inselbegabung. Gründen kann für jede Person eine Option sein.“ Mit dem n?tigen Know-how, einer guten Portion Mut zum Risiko und Selbstvertrauen muss das eigene Unternehmen also auch für Frauen kein Traum bleiben.

* Podiumsg?ste:

• Olivia Hofmann, Co-Founderin von Jobtrüffel
• Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Inhaber des Bayreuther Lehrstuhls BWL IV – Human Resource Management & Intrapreneurship, Forschungsschwerpunkt Entrepreneurial Intention and Behavior (insb. bezogen auf Geschlechterunterschiede und Stereotypen)
• Katharina Kroll, Netzwerkmanagerin des digitalen Gründerzentrums Lagarde1 in Bamberg und
• Prof. Dr. Astrid Schütz, Frauenbeauftragte der Universit?t Bamberg, Professorin für Pers?nlichkeitspsychologie und Leiterin des Kompetenzzentrums für Angewandte Personalpsychologie (KAP).