Workshops

1st Bamberg Workshop (1-3 July 2015): Current and Novel Trends in Research on the Acts of the Ecumenical Councils

funded by BayFOR and the University of Bamberg

?ber kein anderes Ereignis der griechisch-r?mischen Antike wissen wir so gut Bescheid wie über das Konzil von Chalcedon (451 n. Chr.), pflegte ein berühmter Althistoriker regelm??ig vor seinen Kollegen zu wiederholen. Seine Aussage mag überraschend sein, aber es handelte sich nicht um einen Scherz.

Denn die Verhandlungen des Konzils von Chalcedon wurden mitstenographiert, und diese umfangreichen Protokolle sp?ter in sorgsam edierten Publikationen (den ?Akten“) ver?ffentlicht, die zudem zahlreiche weitere Materialien (Korrespondenz im Vorfeld und Nachgang etc.) enthalten. Derartig reiche Dossiers fehlen im sonst notorisch fragmentarischen Quellenmaterial der Antike.

Und Chalcedon war keine Ausnahme: Von allen sp?tantiken Konzilen seit Ephesus I liegen uns auch heute noch solch umfangreiche Akten vor. Bislang wurde dieses h?chst wertvolle Material vor allem aus theologischer Perspektive aufgearbeitet.

Es ist die Zielsetzung des Workshops, Spezialisten aus den verschiedensten altertumswissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen, um neue Ans?tze zu finden, wie diese enorm reichen Quellen auch aus dem Blickwinkel anderer F?cher nutzbar gemacht werden k?nnen.

 

2nd Bamberg Workshop (6-8 July 2016): Law and Lawmaking in the Acts of the Ecumentical Councils

Funded by BayFOR and the ERC

Wie regierten r?mische Kaiser? Diese Frage ist seit etlichen Jahren in der althistorischen Forschung heftig umk?mpft: War Politik planvoll gesteuert und zentralisiert? Oder reagierte man haupts?chlich in passiver Weise auf externe Anfragen? Uns sind leider aus antiker Zeit nur winzige Fetzen von Protokollen aus dem Senat und dem kaiserlichen Consistorium erhalten, die zur Beantwortung dieser Frage kaum weiterhelfen.

M?glicherweise kann hier jedoch die Evidenz der Konzilsakten nutzbar gemacht werden. Es gibt mehrere F?lle, dass interessierte Kreise eine Eingabe machten, die dank Unterstützung m?chtiger Pers?nlichkeiten auf dem Konzil verhandelt und schlie?lich in einem Gesetz einmündeten, dass dann vollst?ndig in den Akten erhalten ist. Das ist bedeutsam, da uns die meisten antiken Verfügungen nur in verstümmelter und eventuell nachtr?glich umgeschriebener Fassung im Codex Theodosianus oder (noch st?rker gekürzt und ver?ndert) im Codex Justinianus überliefert sind.

Eine systematische Auswertung der Entscheidungsprozesse in den Akten – die bislang nie versucht wurde – k?nnte bei der Kl?rung dieser zentralen Forschungsfrage helfen.

3rd Bamberg Workshop (5-7 July 2017): Redaction and Publication of Conciliar Acts, Laws and Other Documents in Late Antiquity

Funded by Ludwig-Delp-Stiftung and the ERC.

Wer sich mit der Geschichte und Kultur der Sp?tantike besch?ftigen will, kann auf eine erstaunlich gro?e Menge an dokumentarischem Material zurückgreifen, nicht zuletzt auf die Akten der Konzilien sowie auf die Rechtskodizes. Freilich darf eine solche Quellenverwendung nicht naiv erfolgen: Diese Texte sind nicht unredigierte Archivalien, sondern sorgsam editierte Werke, die zu bestimmten Zwecken und mit bestimmten Absichten ver?ffentlicht wurden.

Dieser dritte internationale Bamberger Akten-Workshop soll sich diesen Fragen widmen. Was l?sst sich über die Umst?nde sagen, unter denen dokumentarische Texte der Sp?tantike redigiert wurden? Wer war dafür zust?ndig, welche Absichten wurden verfolgt, und vor allem: Wie umfangreich waren die textlichen Eingriffe, die Redakteure an ?lteren Urtexten (etwa stenografierten Protokollen oder vollst?ndigen Konstitutionen) vornahmen?

Nicht weniger relevant ist das Problem der Publikation. Wer publizierte diese Texte? Auf welchen Wegen erfolgte die Verbreitung? Wie wurde die textliche Authentizit?t sichergestellt? Wie lie? sich die Glaubwürdigkeit dieser Texte erreichen? All diese Fragen und viele weitere werden an unterschiedlichen Beispielen diskutiert.

4th Bamberg Workshop (4-6 July, 2018): Trial Procedure in the Acts of the Ecumenical Councils and Other Late Antique Documentary Sources

Funded by BayFOR and the ERC.

Wir besitzen eine unverh?ltnism??ig gro?e Menge von sp?tantiken Quellen zu Prozessen, nicht zuletzt die Akten der ?kumenischen Konzilien, in denen auch verhandelt oder auf ?ltere Prozesse Bezug genommen wird. Freilich ist ferner die Menge an dokumentarischem Material in Form von Papyri und Inschriften gro?; dazu treten zahlreiche aussagekr?ftige Passagen in der sp?tantiken Literatur.

Diese hervorragende Materialsituation kontrastiert markant mit einem überraschend schwachen Forschungsstand. Es w?re heute unm?glich, ein umfassendes Handbuch für den sp?tantiken Prozess zu benennen; für den Zivilprozess l?sst sich immerhin noch auf die allgemeine Handbuchliteratur verweisen, der Strafprozess hingegen ist weitgehend terra incognita.

Dieser vierte internationale Bamberger Akten-Workshop bringt papyrologisch arbeitende Rechtshistoriker, Epigraphiker, Kirchenhistoriker,Sp?tantike- und Rechtsgeschichte-Spezialisten mit dem Bamberger ACO-Team zusammen. Denn nur mit einem konsequent interdisziplin?ren Ansatz kann eine Auswertung des umfangreichen Materialbestandes gelingen, und es ist die Absicht der Teilnehmer, in Bamberg wissenschaftliche Kooperationen für eine künftige Bearbeitung einzuleiten.

5th Bamberg Workshop ( July 10-12, 2019): Unabridged Documents Preserved in the Acts of the Ecumenical Councils and Other Contexts

Funded by the ERC.

Scholars of antiquity – unlike their colleagues working on later periods – largely employ evidence provided by highly stylized literary texts. This is, of course, due to the scantiness of documentary material. Whereas even medieval historians can draw on archives in continuous use that provide them with original charters and deeds going back down to the 7th c. AD, classicists only possess the odd document transmitted in manuscripts or extant on papyrus, stone or metal, despite the ravages of time.

The study of ancient documents mostly takes place within the framework of the so-called auxiliary sciences of history, meaning extant papyri and inscriptions are in many cases much more thoroughly scrutinized than the many documents that made it through the bottleneck of transmission by being included in a larger dossier which was then continuously copied thanks to the faithful work of scribes. These latter documents are mostly the object of study by legal historians or classicists with an interest in law, as many of them pertain to the context of imperial legislation.

It is the aim of this workshop to bring together papyrologists, epigraphers and scholars working on documents transmitted in manuscripts, as the evidence they investigate is notably similar; often the only difference is the way of transmission. This workshop will take place as part of the ERC Starting Grant project “ACO”, which is dedicated to the Acts of the Ecumenical Councils, the arguably most prolific source for late antique documentary evidence.