Kostenmanagement

Das Kostenverhalten von Unternehmen stellt ein zentrales Thema des Rechnungswesens dar. W?hrend fixe Kosten in einer bestimmten Zeitperiode konstant und unabh?ngig von der Absatzmenge sind, ver?ndern sich variable Kosten je nach Nachfrage und unterliegen somit auch kurzfristigen Ermessensentscheidungen des Managements. Die traditionelle Kostentheorie postulierte ein proportionales Verh?ltnis zwischen variablen Kosten und der Absatzmenge. Jedoch besteht heute empirische Evidenz zum Ph?nomen der Kostenremanenz (englisch: Cost Stickiness), wonach selbst variable Kosten bei einem Umsatzrückgang nicht in dem Ma?e sinken wie sie bei einem Umsatzwachstum ansteigen. In der Literatur werden hierfür insbesondere zwei Ursachen diskutiert. Zum einen wird argumentiert, dass optimistische Manager bei einem Rückgang des Umsatzes Ressourcen im Interesse der Anteilseigner nicht abbauen, um ?konomisch effizienter auf eine (subjektiv zeitnahe) Besserung der Nachfrage reagieren zu k?nnen. Zum anderen wird vermutet, dass das Management auch pers?nliche Erw?gungen in diese Entscheidung mit einflie?en l?sst und ?berkapazit?ten bei einem Umsatzrückgang aufgrund des damit verbundenen pers?nlichen Prestigeverlustes nicht abbaut. Daraus ergeben sich wichtige wissenschaftliche Fragestellungen: Erfolgen Entscheidungen zum Kostenmanagement rein im Interesse des Unternehmens oder spielen auch opportunistische Erw?gungen des Managements eine signifikante Rolle? In diesem Kontext ist auch interessant, welche Faktoren diese Entscheidungen beeinflussen (z. B. das Vergütungssystem oder Corporate-Governance-Mechanismen) und welche Implikationen sich daraus für Unternehmen, Adressaten des Rechnungswesens sowie den Gesetzgeber ergeben.

laufende Projekte

  • Hartlieb, S./Loy, T. (2022): Corporate Governance and cost management: evidence from global board reforms.